Situation bedrängter Christen
In einer aktuellen Stunde beschäftigt sich die Synode mit der Situation der bedrängten Christinnen und Christen im Iran und weltweit: Die Synodale Barbara Becker (Mitte) interviewt die Studentin Saghar Kia aus dem Iran und Gholamreza Sadeghinejad, Referent auf der Projektstelle der ELKB für die interkulturelle Arbeit mit geflüchteten Christen (v.l.), die von der Bedrängnis im Iran und ihrer Situation in Deutschland berichten.
Kirchenrat i.R. Klaus Rieth (re), langjähriger Leiter des Referats Mission, Ökumene und Entwicklung im evangelischen Oberkirchenrat in Stuttgart führt aus, wie unterschiedlich die Bedrängnis aussehen kann: Das beginne bei der Notwendigkeit, das Christentum verborgen zu leben, weil sonst Repressionen oder schlechtere Chancen zu befürchten seien, und ende dort, wo das Tragen eines Kreuzes schon lebensgefährlich sein könnte. Oft vermischten sich die Verfolgung von Christen mit anderen Themen: soziale Unterschiede, Ressourcenkonflikten sowie Konflikten zwischen Gebildeten und Ungebildeten. Besonders bedrängt würden Christen in Nordkorea. Rieth nannte aber auch zwei Länder, in denen zum Teil von der Öffentlichkeit unbemerkt Christen verfolgt werden: Mosambik und Nigeria.
Leidenschaftlich fordert Oberkirchenrat Michael Martin dazu auf, die Weltkirche im Blick zu behalten – auch vor der eigenen Haustür. „Mitten unter uns ist die ganze Weltweite Kirche präsent.“ Und mit den Menschen seien ihr Freud und ihr Leid in Deutschland. Manche Kirchengemeinden würden ganz selbstverständlich in ihren Kirchen interkulturellen Gemeinden beherbergen, berichtet Martin. Er ermuntert dazu, die eigene Tür zu öffnen und hinzusehen, welche Christen mit welchen anderen Geschichten unter uns sind.