Herbsttagung 2021

Beschlüsse zu Eingaben und Anträgen

Die Landessynode hat über Eingaben, also über Bitten, Gesuche und Beschwerden einzelner Kirchenmitglieder, Gruppen oder Organisationen an die Synode zu beschließen. Das Präsidium, hier im Bildvordergrund der theologische Vizepräsident Hans Stiegler, moderierten durch die ausführliche Diskussion der Einzelanliegen. Hier finden Sie die Beschlüsse zu den Eingaben und Anträgen.

Verlängerung der Partnerschaftsvereinbarungen mit Skara beschlossen

Seit 2010 besteht eine Partnerschaft mit der Diözese Skara in Schweden. „Miteinander und voneinander lernen – das war das Ziel, und es hat Früchte getragen“, betonte Oberkirchenrat Michael Martin, Abteilungsleiter für Ökumene und Kirchliches Leben (im Bild) bei seiner Einbringung. Konkret nannte Martin drei Impulse aus Schweden, nämlich die „selbstverständliche Zusammenarbeit in berufsübergreifenden Teams“, der „hohe Wert der Kirchenmusik“ sowie der „Umbau von Kirchengebäuden zu integrierten Gemeindezentren“. Diese Partnerschaft soll fortgeschrieben werden. Als zentraler Aspekt für die nächsten Jahre stehe unter anderem die Intensivierung der Jugendbegegnungen und der Zusammenarbeit der Jugendlichen auf dem Programm. Einstimmig hat die Landessynode nun das Kirchengesetz zur Partnerschaftsvereinbarung in aktualisierter Form beschlossen.

Einstimmig!

Auch die weiteren Gesetzesvorlagen wie das Kirchengesetz über Erleichterungen beim Übertritt zwischen der ELKB, der Evangelisch-Methodistischen Kirche und der Evangelisch-Reformierten Kirche sowie das Kirchengesetz zur Änderung des Finanzausgleichgesetzes wurden einstimmig beschlossen.

Haushalt 2022 ist beschlossen

Nach ausführlicher Vorarbeit und intensiven Diskussionen in den Ausschüssen hat die Landessynode bei ihrer Herbsttagung das Haushaltsgesetz 2022 in der zweiten Lesung einstimmig verabschiedet. Zusammengefasst belaufen sich die Erträge auf 962 Millionen Euro, die Aufwendungen betragen 927 Millionen Euro. Finanzreferent Patrick de La Lanne erwartet also einen Jahresüberschuss in Höhe von 35 Millionen Euro. Im Bild Oberkirchenrat Patrick de La Lanne (links) und Finanzausschussvorsitzender Joachim Pietzcker (rechts). Weitere Infos und konkrete Zahlen zu Erträgen und Aufwendungen finden Sie in der Themenwelt Kirche und Geld.

Es ist nie genug

Standards für Prävention und Intervention im Bereich sexualisierter Gewalt wurden in der bayerischen Landeskirche in den vergangenen Monaten neu gesetzt. Darüber informierte Barbara Pühl in ihrem Bericht aus der Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt. So ist das Kirchengesetz zur Prävention, Intervention, Hilfe und Aufarbeitung (PrävG) zum 1. Januar 2021 in Kraft getreten. Neu seit 1. November ist nun das Rahmenschutzkonzept, das den Rahmen für die individuellen Schutzkonzepte vorgibt, die bis 31. Dezember 2025 in allen Dekanaten, Kirchengemeinden und Einrichtungen erstellt werden müssen. Die Präventionsarbeit wurde zum September personell ausgebaut: Das Präventionsteam ist bereits bayernweit unterwegs und schult in Pfarrkonferenzen oder anderen Zusammenhängen über den Umgang mit sexualisierter Gewalt. Pühl mahnte an, bei diesem Thema nicht nachzulassen. „Fortbildungen und Schutzkonzepte dürfen weder der notwendigen Umstrukturierungsprozesse oder mangelnder Ressourcen zum Opfer fallen.“ Barbara Pühl: „Denn erst wenn wirklich sichtbar wird, dass wir nicht nur ein gutes Gesetz und eine qualifizierte Fachstelle haben, sondern dass sich auch vor Ort und ganz konkret etwas ändert, werden wir glaubhaft machen können, dass es uns ernst ist.“ Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel (im Bild) dankte der Fachstelle für die Arbeit und verstärkte: "Unsere Kirche muss ein sicherer Vertrauensraum sein."
Bericht der Fachstelle als PDF

Jugend in Verantwortung!

Die Vorsitzende der Evangelischen Jugend in Bayern, Katrin Vogelmann (im Bild rechts auf dem Screen), Oberkirchenrat Michael Martin (Bildmitte) und der Vizepräsident der Landessynode, Hans Stiegler (im Bild links) stellten die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Jugend in Verantwortung vor. In einer generationengerechten Kirche sei es nur logisch und konsequent, „dass diejenigen Generationen, die mit den heute getroffenen Entscheidungen morgen leben müssen, maßgeblich inhaltliche, strukturelle und finanzielle Strategien mit erarbeiten.“ Daher müssten sie strukturell besser beteiligt werden. Hans Stiegler stellte im Anschluss Maßnahmen vor, die den rechtlichen Spielraum für Beteiligung in Leitungsgremien auf Gemeinde- und Dekanatsebene weiten. Ideen für gezieltes Engagement und für mehr Vernetzung präsentierte Katrin Vogelmann. Die Vorsitzende der ejb mahnte zudem eine grundlegende Haltungsänderung an: Es brauche eine innere Haltung, die junge Menschen mit ihren Anliegen ernst nehme und Offenheit und Austausch auf Augenhöhe ermögliche.
Bericht der AG Jugend in Verantwortung als PDF

Berichte der Abteilungsleiter im Landeskirchenamt

Turnusgemäß geben die Abteilungsleiter im Landeskirchenamt einen Bericht vor der Landessynode. Eine Vielzahl von Aktionen und Themen wurde vorgestellt, darunter die Öffentlichkeitskampagne zum Religionsunterricht 2026, die Weiterentwicklung der ELKB-IT, die Ehrenamtsarbeit in der ELKB, Umwelt- und Klimaschutz, das Projekt Kirchenpost sowie die Vorbereitungen zum Kirchentag 2023.
Die Berichte der Abteilungsleiter als PDF

Kommt herüber und teilt euren Schatz mit uns!

Die Apostelgeschichte sei voll von Erfahrungen, Aufbrüchen, Rückschlägen, Ermutigungen, Grenzüberschreitungen zwischen Menschen, Kulturen, Religionen. Vor allem sei sie voll echter, nicht ausrechenbarer Überraschungen – ein Tagebuch des kirchlichen Alltags. Oberkirchenrätin Elisabeth Hann von Weyhern berichtete aus ihrem Kirchenkreis Nürnberg und legte die Geschichte des Paulus aus der Apostelgeschichte, der den Ruf eines Mazedoniers im Traum vernimmt, zugrunde. „Komm herüber und hilf uns“, sagte der Mazedonier. An vielen Orten werde dieser Ruf in die Zukunft gehört, so Elisabeth Hann von Weyhern, und Engagierte machten sich auf hin zu neuem Terrain. An vielen Orten gebe es Kooperationen, Dekanate veränderten ihre Arbeitsformen. Hann von Weyhern: „Jetzt ist die Zeit mit Paulus zu träumen und in diesen Träumen auf die zu hören, die uns rufen aus dem vertrauten und uns nicht bekannten Terrain jenseits unserer eigenen Grenzen. Kommt herüber und teilt euren Schatz mit uns!“
Der Bericht aus dem Kirchenkreis Nürnberg als PDF

Portrait Cornelia Treml

Cornelia Treml aus Püchersreuth bei Weiden sieht sich als Bindeglied zwischen Christen in der Oberpfalz und der Landeskirche. Seit 2020 sitzt die 34jährige Mittelschullehrerin in der Landessynode. Ein Portrait von Axel Mölkner-Kappl.

Unsere Kirchenverfassung ist in guter Verfassung

„Unsere Kirchenverfassung ist einerseits rechtlich klar und bestimmt. Andererseits gibt sie gut zu erkennen, welche theologischen und rechtstheologischen Überzeugungen unsere Kirche leiten und auf welchem 'ewigen Grunde' sie steht“, erläuterte Oberkirchenrat Hans-Peter Hübner, der gemeinsam mit der Synodalen Tanja Keller einen Impulsvortrag zum Jubiläum der bayerischen Kirchenverfassung hielt. 100 Jahre ist die selbstbestimmte Verfassung alt, vor 50 Jahren wurde sie erneuert. Sie sei, so Hübner, ein stabiler und verlässlicher Ordnungsrahmen. „In ihrer Beschränkung auf das Notwendige, Wesentliche und Zentrale ist sie aber auch elastisch und flexibel genug für aktuelle Herausforderungen und künftige Entwicklungen“. Hübner schlug folgende Themen für eine mögliche Fortschreibung der Verfassung vor, darunter die Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung, digitale Kommunikationswege in Unterstützung der analogen Wege sowie Chancen und Erwartungen des Zusammenwirkens der kirchlichen Ebenen und Dienste sowie ihre Vernetzung im Sozialraum mit anderen Akteuren.
Impulsvortrag von Oberkirchenrat Hans-Peter Hübner als PDF

Wir brauchen Mut

Michael Wolf und Brigitta Bogner (im Bild) präsentierten Projekte aus dem Reformprozess "Profil und Konzentration" (PuK) sowie der m.u.t.-Initiativen. Alle Förderprojekte wie die PuK-Projekte, die Kasualprojekte, die MUT-Projekte und auch die Digitalisierungsprojekte in der bayerischen Landeskirche sind keine zufällig entstandenen Einzelprojekte, sondern sie sind alle in den Rahmen von „Profil und Konzentration“ eingebunden. Die Beschäftigung mit dem kirchlichen Auftrag, den Bedürfnissen und der Situation der Menschen und den Herausforderungen für Kirche als Organisation ist bei allen Projekten die Herangehensweise.
Bericht als PDF

Einbringung der Vorlagen

Neben den Finanzvorlagen liegen den Synodalen weitere Vorlagen zur Entscheidung vor: Beschlossen werden sollen Erleichterungen beim Übertritt zwischen der ELKB, der Evangelisch-Methodistischen Kirche und der Evangelisch-Reformierten Kirche, das Kirchengesetz zur Änderung des Finanzausgleichgesetzes sowie das Kirchengesetz über die Partnerschaftsvereinbarung mit der Diözese von Skara in der Kirche von Schweden. Zwei Dringlichkeitsanträge erfolgten noch während der Tagung: zum einen ein Antrag zur Förderung des Klimaschutzes innerhalb der ELKB, zum anderen ein Antrag mit dem Anliegen, weltweite Impfgerechtigkeit zu schaffen. Moderiert wurde von Vizepräsident Walter Schnell (im Bild), in der Trennscheibe spiegelt sich die Beisitzerin Cornelia Blendinger.

Oberkirchenrat Patrick de La Lanne im Porträt

Am 1. August begann Patrick de La Lanne seinen Dienst als neuer Finanzreferent der Landeskirche. Vor der Herbsttagung der Landessynode stellte er sich und den Haushaltsplan für 2022 vor. Ein Portrait von Axel Mölkner-Kappl.

Finanzierung des zukunftsorientierten Umbaus der ELKB

Aus Sicht des Finanzausschusses erläuterte der Vorsitzende Joachim Pietzcker die Themen Bilanz, Haushalt 2022 sowie Vorsteuerung. Wichtig war ihm dabei die mittelfristige Finanzplanung, denn: „Wir müssen die Landeskirche umbauen. Auf der Basis von Profil und Konzentration müssen wir Entscheidungen treffen, wofür wir unsere Mittel zukünftig einsetzen wollen und welche Arbeitsfelder oder Bereiche wir schließen möchten.“ Dieser zukunftsorientierte Umbau wird Finanzmittel benötigen. Der Vorsitzende des Finanzausschusses Joachim Pietzcker bat die Synodalen um Zustimmung, das Planungsvolumen für den Haushalt 2023 um 1,5 Prozent - das sind rund 14 Millionen Euro - zu erhöhen. Dieses Finanzvolumen solle dafür aufgewendet werden, Umstrukturierungen zu finanzieren. Zudem schlägt der Finanzausschuss drei Themenfelder vor, an denen strategisch gearbeitet werden soll: evangelische Bildungsarbeit sowie die Landschaft der Bildungshäuser, Angebot und Beratungsleistungen der landeskirchlichen Einrichtungen sowie das öffentlich-rechtliche Anstellungsverhältnis.
Bericht des Finanzausschussvorsitzenden als PDF

Wichtige Zukunftsthemen

Oberkirchenrat de La Lanne kündigte für 2024 eine mittelfristige Finanzplanung an. „Die Entwicklung dieser mittelfristigen Finanzplanung ist eine unserer vordringlichen Aufgaben“, erläuterte der Finanzreferent. Damit können wir über den jährlichen Tellerrand hinausgucken und für einen fünfjährigen Zeitraum planen.“ Auch die Themen zukünftige Überschüsse, bilanzieller Fehlbetrag und auch stille Reserven werden in Angriff genommen. Als zukünftige Sachthemen nannte der Finanzreferent unter anderem die Zukunft der öffentlich-rechtlichen Beschäftigungsverhältnisse, die Tagungs- und Übernachtungshäuser sowie der Evangelische Kirchencampus in Nürnberg. Ausdrücklich hob er das Fundraising in der Gemeindeabteilung hervor. „Ich sehe hier noch ein echtes Potenzial, zusätzliche Einnahmen für unsere Kirche zu gewinnen“, so Oberkirchenrat de La Lanne. „Auch die Einwerbung von Fördermitteln sowohl der EU, des Bundes als auch des Freistaates sind aus meiner Sicht ausgesprochen wichtig. Hier sollte für die Zukunft überlegt werden, ob wir uns nicht verstärken.“
Haushaltsrede als PDF

Der Haushalt ist wie ein Tischtuch

„Der Haushalt ist wie ein Tischtuch“, erläuterte de La Lanne. „Es hat nur eine Größe, es wird nicht grösser und alle ziehen an allen Ecken und Enden daran. Es wird trotzdem nicht grösser.“ Der Haushalt sei geprägt durch die Knappheit der Mittel, das Grundgesetz allen wirtschaftlichen Handels. De La Lanne: „Und wir müssen sehen, dass wir mit dem Tischtuch auskommen und dass es nicht zerreißt.“ Denn: „Der oberste Grundsatz unserer Finanzpolitik müssen auch in Zukunft ausgeglichene Haushalte sein. Wir dürfen keine nennenswerten Schulden anhäufen“, so de La Lanne.
Haushaltsrede als PDF

Der Maßstab des vorsichtigen Kaufmanns

Der neue Finanzreferent, Oberkirchenrat Patrick de La Lanne, erläuterte die Bilanz 2020 und brachte den Haushalt für das Jahr 2022 ein. „Zusammengefasst belaufen sich die Erträge auf 962 Millionen Euro. Die Aufwendungen belaufen sich auf 927 Millionen Euro. Hier werden 51,3 Prozent für Pfarrdienst und Leben in den Gemeinden eingeplant. Wir erwarten Überschüsse in Höhe von 35 Millionen Euro“, so de La Lanne. „Für mich als neuer Oberkirchenrat für Finanzen gelten zwei Grundsätze: erstens, offen, verlässlich und verständlich, zweitens, der Maßstab des vorsichtigen Kaufmannes beziehungsweise der vorsichtigen Kauffrau.“
Haushaltsrede als PDF

Aussprache zu den Berichten

Engagiert diskutieren die Synodalen zu den Berichten und zu den benannten Themen Aufbruch, Ringen und Streiten, Personalentwicklung, Klima sowie sexualisierte Gewalt.

Klimawandel und Haushaltsinvestitionen

Auch die Kirchen sollen, so Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in seiner Rede, weitere Klimainvestitionen tätigen. Die Synode der EKD habe bei ihrer gerade zurückliegenden Tagung in Bremen einen Beschluss gefasst, der die Arbeit an einem verbindlichen EKD-weiten Prozess zur Klimaneutralität bis 2035 vorantreibe. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm: „Ich wünsche mir, dass wir uns als ELKB an diesem Prozess nach Kräften beteiligen.“ Er sehe auch Konsequenzen für die landeskirchliche Haushaltspolitik: „Jetzt gilt es, mit durch überplanmäßige Kirchensteuereinnahmen erzielten Jahresüberschüssen in den Haushalten klug und im umfassenden Sinne vorausschauend umzugehen. Eine anteilige Verwendung solcher Überschüsse, die sowohl die Rücklagen stärkt als auch die Investitionen in den Klimaschutz in unserer Kirche unterstützt, die wir brauchen, um als Kirche selbst glaubwürdig mit dem Thema umzugehen, wäre aus meiner Sicht eine kluge Lösung.“ Die Landessynode wird sich auf ihrer Tagung mit einem Dringlichkeitsantrag zu einem Klimaschutzgesetz der ELKB beschäftigen.
Der Bericht des Landesbischofs als PDF

Aktiv gegen sexualisierte Gewalt angehen

In der bayerischen Landeskirche habe sich beim Thema Aufarbeitung und Prävention in den vergangenen Jahren viel bewegt. Aus der Ansprechstelle für Betroffene, deren Mitglieder fast 20 Jahre Beratungsarbeit neben ihrer eigentlichen Tätigkeit geleistet haben, sei eine Fachstelle geworden, die heute 8,5 Stellen vorhalte, so der Landesbischof in seinem Bericht. Qualifizierte Mitarbeitende begleiten Betroffene und kümmern sich auch um intensiv um Prävention, Intervention und Aufarbeitung. Heinrich Bedford-Strohm: „Wir wollen und wir müssen die Geschichten von Betroffenen hören. Nur so kann es uns gelingen, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen und wirkliche Veränderung zu bewirken. Dazu gehört, dass wir alle, wo auch immer wir in der Kirche Verantwortung tragen, dieses Thema im Gespräch halten müssen und nicht wegschieben dürfen.“ Der Landesbischof rief die Synodalen zur Unterstützung auf: „Ermutigen Sie Menschen, die von sexualisierter Gewalt in unserer Kirche betroffen sind und vielleicht auch zu diesem Austausch bereit sind, sich zu melden. Wo sexualisierte Gewalt in unserer Kirche geschehen ist oder geschieht, wollen wir es wissen! Nur so können wir wirksam dagegen angehen.“

Kontakt:
„Ansprechstelle für Betroffene Sexualisierter Gewalt“ in der bayerischen Landeskirche: 089/5595-676 oder per E-Mail an ansprechstellesg@elkb.de.
Betroffene, die keinen direkten Kontakt zur Kirche aufnehmen wollen, können sich bei der Zentralen Anlaufstelle .help melden (Telefon 0800/5040112 , E-Mail: zentrale@anlaufstelle.help

Aufbruch zur Veränderung in der bayerischen Landeskirche

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm kündigte an, nun nach den Jahren EKD-Ratsvorsitz wieder mit voller Energie die notwendigen Umbauprozesse in der ELKB zu begleiten und Impulse dafür zu geben. Zu den größten Aufgaben gehöre es, die Strukturen den personellen Möglichkeiten anzupassen, das bedeute, die Pfarrstellenverteilung und Besetzung in allen Regionen Bayerns bei den prognostizierten Personalrückgängen gut zu gestalten. Regionale Vernetzung sowie die gute Zusammenarbeit der unterschiedlichen Berufsgruppen haben dabei eine Schlüsselbedeutung. Das Gelingen hänge von der Veränderungsbereitschaft der beteiligten Menschen ab. Es brauche Formate, wie die unterschiedlichen Gaben in den unterschiedlichen Berufsgruppen, die häufig auch die Generationszugehörigkeit widerspiegelten, in dem einen Geist zusammenkommen, miteinander ins Gespräch kommen und so wechselseitig Mut zur Veränderung machen können. Heinrich Bedford-Strohm: „Wir brauchen alle! Wir brauchen die Unbefangenheit der Jüngeren, die sich wünschen, dass – etwa wenn es um die digitalen Kanäle geht - ihren veränderten Lebenswelten auch veränderte Strukturen entsprechen. Und wir brauchen die Älteren, die mit ihrer reichen Erfahrung wichtigen Rat geben und uns vor den dem Ungestüm geschuldeten Fehlern bewahren können.“

Geduldige Überzeugungsarbeit für Impfungen weiterhin nötig

Die Impfung bleibe weiterhin das mit Abstand wirksamste Mittel, um die Intensivstationen und die erschöpften Menschen, die dort arbeiten, zu entlasten und dem Sterben etwas entgegenzusetzen, so Heinrich Bedford-Strohm. Allerdings bezweifele er die allgemeine Impfplicht als Lösung, der Graben zwischen den Geimpften und Ungeimpften in der Gesellschaft mache ihm Sorgen. Bedford-Strohm: „Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass durch geduldige Überzeugungsarbeit ebenso wie durch die bisher versäumte schnelle Bereitstellung der Impfkapazitäten durch die politisch Verantwortlichen die Impfquote noch erheblich gesteigert werden und damit auch die Zahl der Todesopfer der Pandemie endlich wieder deutlich gesenkt werden kann.“
Bericht des Landesbischofs als PDF

„…heraus aus diesem Land in ein gutes und weites Land“

Mit einer Minute des Gebets für die Corona-Opfer und ihre Angehörigen begann Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm seinen Bericht vor der Landesynode, der mit „…heraus aus diesem Land in ein gutes und weites Land“ überschrieben war. Die Entwicklung der Pandemie stelle die Kirchen vor eine besondere Verantwortung in dieser Gesellschaft, die Kraft und diesen Trost aus dem Glauben auszustrahlen und in die Gesellschaft hineinzutragen. Der Landesbischof sei allen dankbar, die sich in diesen Zeiten anderen zuwenden, sie trösten, stärken, mit ihnen nach Lösungen suchen. Viele in der Kirche haupt- und ehrenamtlich tätige Menschen begleiten Sterbende jeden Tag sowie auch die Angehörigen, die mit dem Verlust fertigwerden müssen. Heinrich Bedford-Strohm ermutigte trauernde Angehörige von Corona-Toten ausdrücklich, Angebote der Unterstützung und Stärkung anzunehmen, beispielsweise in Selbsthilfegruppen, die in Zusammenarbeit von Kirche und der Selbsthilfekoordination Bayern entstanden sind und entstehen.
Bericht des Landesbischofs als PDF

Rechenschaftsbericht des Landessynodalausschusses

In seinem Bericht über die Arbeit des Landessynodalausschusses in den vergangenen Monaten stellte der Synodale Joachim Pietzcker einige Schwerpunkte vor, darunter beispielsweise die Diskussion über das Verhältnis der kirchenleitenden Organe untereinander. Landesbischof, Landessynodalausschuss, Landeskirchenrat und Landessynode leiten gemäß der Kirchenverfassung in arbeitsteiliger Gemeinschaft und gegenseitiger Verantwortung die bayerische Landeskirche. Ein Prüfstein für die effiziente Zusammenarbeit der kirchenleitenden Organe werde die Verteilung in der Zukunft knapper werdender Ressourcen sein, so Pietzcker. „Der LSA ist sich darüber im Klaren, dass es schwer werden wird, auf der Basis von Profil und Konzentration auch Entscheidungen zu treffen, die zur Aufgabe oder Einschränkung von Arbeitsbereichen führen.“ Diskutiert wurden in den vergangenen Monaten beispielweise die Aufgabe des Gebäudes des Predigerseminares in Nürnberg, die Konzentration der Evangelischen Bildungszentren, die Reduzierung der Zuschüsse an die Diakonie, die Nichtgewährung von Mitteln zu einem Umbau des Schwanbergs, die Schließung von unwirtschaftlichen Tagungshäusern oder die Zusammenlegung landeskirchlicher Einrichtungen.
Der Bericht des Landessynodalausschusses, gehalten von Joachim Pietzcker als PDF

Die Ökonomie des Evangeliums

Anhand der biblischen Erzählung von der Speisung der 5000 beschrieb Annekathrin Preidel die „wunderbare Ökonomie des Evangeliums“. „Viel Geld macht vieles einfacher. Aber viel Geld verhindert auch Kreativität“, so Preidel. "Not dagegen lehrt bekanntlich nicht nur Beten. Sie lehrt auch Denken. Denn sie macht erfinderisch.“ Vielleicht sei es ja gerade der ökonomische Mangel, der neu fragen lasse, was wirklich zähle und wovon Christen und Kirche wirklich zehrten und lebten. Preidel: „Vielleicht motiviert uns der ökonomische Mangel dazu, der Ökonomie des Evangeliums mehr zu vertrauen als der Ökonomie des Geldes. Lassen Sie uns in diesem Sinne klug beraten und gut haushalten. Und seien wir guter Dinge, dass Gott auch in dieser ernsten Zeit für uns sorgen wird.“
Die Eröffnungsansprache der Synodalpräsidentin als PDF

Trotz und durch Corona neue Wege gehen

„In der dunklen Corona-Zeit haben viele Initiativen das Licht der Welt erblickt. Viele Menschen haben mit Phantasie und Kreativität ein Leuchten in das Leben jener gebracht, die durch Ängste, Überforderung und Stress, durch Isolation und Einsamkeit kein Licht sahen“, würdigte Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel das große Engagement. „Menschen haben anderen Menschen, die im Lockdown und im Karussell ihrer Nachtgedanken gefangen waren, durch ihre Ausstrahlung Orientierung gegeben.“ Trotz oder gerade durch Corona habe die Kirche Phantasie und Kreativität entwickelt und „Ernst damit gemacht, dass wir eine 'ecclesia semper reformanda' sind, die ihren Blick ändern und neue Wege gehen kann.“
Die Eröffnungsansprache der Präsidentin als PDF

Immer einen Schritt voraus

„Die Lage der Kirche ist ernst. Ich sehe auch als Mitglied eines Kirchenvorstands, welche Herausforderungen zu bewältigen sind. In ihrer Eröffnungsansprache vor der Landessynode beschrieb Präsidentin Annekathrin Preidel die aktuelle Situation und nannte Baustellen auf dem Weg. Gleichzeitig machte sie Mut, neue Wege zu gehen, sich von gewohnten Denk- und Handlungsmustern zu verabschieden und die Zukunftsentwicklungen der Kirche „immer einen Schritt voraus“ zu gestalten. Preidel nannte explizit die m.u.t.-Projekte, die Ideen für die Kirche von morgen geben. Nächste Schritte sollen auf der Zukunftssynode im kommenden Frühjahr sowie auf der Zukunftskonferenz der kirchenleitenden Organe im Juli in Tutzing gegangen werden.
Die Eröffnungsansprache der Präsidentin als PDF

Versöhnte Verschiedenheit soll wachsen

In seinem digitalen Grußwort rief Erzbischof Ludwig Schick (Bild Mitte) dazu auf, die versöhnte Verschiedenheit weiter auszubauen. „Versöhnte Verschiedenheit weiß darum, dass wir verschieden sind, aber einen gemeinsamen Wurzelgrund haben“, so Schick, das seien das Evangelium, die Taufe und der Auftrag der Nächstenliebe. „Wenn wir auf diesen drei Fundamenten weiterbauen, dann wird die Versöhntheit immer mehr wachsen.“ Auch institutionell werde man weiter zusammenkommen. Dazu sei es wichtig, das Erreichte immer wieder in den Blick zu nehmen und weiter auszubauen, wie es bei der Verkündigung sowie der Feier der Gottesdienste bereits geschehe. Hingegen bei den Sakramentenfeiern, der Anerkennung der Ämter und schließlich der Zusammenarbeit für die Menschen müsse, so Schick, noch vieles erreicht werden.

Impressionen vom Eröffnungsgottesdienst

Impressionen vom Eröffnungsgottesdienst von Axel Mölkner-Kappl.

Landessynode bittet um finanzielle Unterstützung: Kita Mühlberg in Selbitz

Die Landessynode bittet alle Mitfeiernden im Livestream und in Youtube sowie alle, die dies lesen, um eine Spende für folgendes Projekt: Die Kita Mühlberg in der oberfränkischen Kirchengemeinde Selbitz, die von massiven Hochwasserschäden betroffen ist. Dort standen alle Räume im Untergeschoss unter Wasser. Pfarrer Gerhard Stintzing hofft, dass es mit der Spende möglich wird, bald in die dringend nötigen Räume einziehen zu können.

Bankverbindung: VR Bank Bayreuth – Hof
Evangelische Kirchengemeinde Selbitz
IBAN: DE 49 7806 0896 0402 9180 99
Verwendungszweck: Renovierung Kindergarten Mühlberg / LS ELKB

Danke für Ihre finanzielle Unterstützung!

Landessynode bittet um finanzielle Unterstützung: Direkthilfe für betroffene Familien in Bad Neuenahr-Ahrweiler

Die Landessynode bittet alle Mitfeiernden im Livestream und in Youtube sowie alle, die dies lesen, um eine Spende für folgendes Projekt: Familien, die von der Hochwasserkatastrophe im Kreis Bad Neuenahr–Ahrweiler besonders betroffen sind. Jeder Euro geht vor Weihnachten an diese Familien.

Bankverbindung: Diakonisches Werk Kirchenkreis Koblenz
Sparkasse Koblenz
IBAN DE 87 5705 0120 0000 1211 29
BIC MALADE51KOB
Verwendungszweck Direkthilfe betroffener Familien / LS ELKB

Danke für Ihre finanzielle Unterstützung!

Woran glauben?

„Was sagen wir, wenn uns die Welt in dieser finsteren Zeit fragt, woran wir glauben und woran sie glauben soll?“ - um diesen Kerngedanken drehte sich die Predigt im Eröffnungsgottesdienst der Synodaltagung. Anhand verschiedener Beispiele modellierte der Theologische Referent der Landessynode, Prof. Ralf Frisch, diesen Kerngedanken. Er rief dazu auf, die Komfortzone der aufgeklärten Gottesvorbehalte zu verlassen, den Kinderglauben zusammenzunehmen und Mut zum Unglaublichen zu beweisen: „Wenn wir das Risiko der Vertröstung scheuen, weil uns dieses Unglaubliche zu viel oder zu wenig des Guten ist, werden wir an keinem Kinderbett, an keinem Krankenbett und an keinem Sterbebett der Welt trösten können. Wenn wir so sehr erwachsen, so sehr abgeklärt, so sehr zu Kindern dieser Welt und so sehr zu unseren eigenen Göttern geworden sind, dass wir uns des Evangeliums der Kinder Gottes schämen, haben wir als Christen keine Zukunft. Wenn uns der Stolz auf unsere moralische Selbstwirksamkeit das Beten verschlägt, und wenn der Zweifel an Gottes Wirklichkeit uns das rettende Wort nicht mehr über die Lippen kommen lässt, sind wir als Kirche verloren.“
Die Predigt zur Eröffnung der Landessynodaltagung in Geiselwind als PDF

Start in die Herbsttagung mit einem Gottesdienst

Mit einem feierlichen Gottesdienst, der aus dem Eventzentrum Strohofer in Geiselwind übertragen wurde, starteten die 108 Synodalen in ihre Herbsttagung. Kirchenmusikdirektor Reiner Gaar aus dem Dekanat Castell leitete das Ensemble Musici Cantantes, Johannes Langmann (Bild Mitte) den Posaunenchor Castell.

Herbsttagung 2021 digital

Von Sonntag, 21. November, bis Donnerstag, 25. November, tagt die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern digital. Der Eröffnungsgottesdienst am Sonntag und die Sitzungen von Montag bis Donnerstag werden aus dem Eventzentrum Strohofer übertragen, sie können im Livestream mitverfolgt werden. Hier zur vorläufigen Tagesordnung der Herbsttagung 2021.