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Spiritualität in unserer Landeskirche

Andrea Heußner, Leiterin des Referats Spiritualität und Generationen und Oberkirchenrat Stefan Blumtritt stellen das kürzlich gestartete Onlineportal "ganzhier" vor. Das Webportal zeigt, welche großartigen Angebote und Initiativen lebendiger Spiritualität es in unserer Landeskirche gibt. Ganzhier hilft Interessierten sich zu vernetzen und die für sie am besten passenden Angebote in Bayern zu finden.

Neues Webportal Spititualität

"Spiritualität in all ihren Formen und Ausprägungen ist die Innenseite unseres Glaubens und die Wurzel all unserer Arbeit, nach der uns andere fragen sollen," so Stefan Blumtritt.

"Ganz hier"

Durch den Test "Welcher Spiritualitätstyp bist du?" erfährt man, welche spirituelle Angebote einem am meisten zusagen. Es werden fast 50 Wege zu spirituellen Erfahrungsräumen, die den unterschiedlichen Bedürfnissen und Sehnsüchten entsprechen, aufgezeigt.

www.ganzhier.de

Wildbad Rothenburg

Das Tagunghaus Wildbad Rothenburg der Landeskirche wird zum 1. Januar 2025 von die der Stadtwerke GmbH Heidenheim Rothenburg übernommen. Das war nötig geworden, nachdem der Landeskirchrat beschlossen hatte, bei der Neustrukturierung seiner Tagungshäuser das Wildbad zu verkaufen. Alle Beteiligten sind zufrieden.

Chancengerechtigkeit für Frauen in kirchlichen Führungsämtern

Die Synodalen haben ein Kirchengesetz zur Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit bei der Wahl von Oberkirchenräten und Oberkirchenrätinnen auf den Weg gebracht. Sie stimmten in erster Lesung einer entsprechenden Vorlage des Landessynodalausschusses zu, die vorsieht, dass die oder der Beauftragte für Chancengerechtigkeit künftig verpflichtend in das Verfahren zur Wahl von Oberkirchenräten und Oberkirchenrätinnen eingebunden werden.

Geschlechtergerechtigkeit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Die Beteiligung soll bereits bei der Formulierung der Ausschreibungstexte beginnen, um Aspekte wie Geschlechtergerechtigkeit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf gezielt zu berücksichtigen. Zudem sollen der oder dem Beauftragten alle Bewerbungsunterlagen unter Wahrung der Vertraulichkeit zugänglich gemacht werden. Darüber hinaus ist vorgesehen, die oder den Beauftragten auch an den Vorstellungsgesprächen zu beteiligen.

Synodenreform

Eine geplante Reform der Landessynode ist vorerst gescheitert. Die Synodalen stimmten mit Mehrheit einem Antrag des Präsidiums zu, den Entwurf für ein neues Landessynodalwahlgesetz nicht weiter zu verfolgen und das Gesetzesverfahren abzubrechen. Es sei absehbar, dass dieses Kirchengesetz nicht die nötige Zweidrittel-Mehrheit erlange, sagte Annekathrin Preidel.

Der Vorschlag einer Arbeitsgruppe hatte vorgesehen, dass es statt derzeit 108 Synodalen nur noch 75 Vertreterinnen und Vertreter geben sollte. Davon wären 60 gewählte und 15 berufene Synodale gewesen. Auch die Aufstellung der Kandidierenden für die Synode hätte sich geändert. Es wäre nicht mehr zwischen „ordiniert“ und „nicht ordiniert“ unterschieden worden, sondern zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen.

Das Gesetz habe zu vielen Diskussionen und vielen Anstrengungen geführt, weil eine große Betroffenheit vorhanden gewesen sei, sagte der Vizepräsident der Landessynode Walter Schnell nach dem vorläufigen Aus für das Gesetz. „Es ist einfach schwierig, wenn das Gremium über sich selbst zu entscheiden hat“.

Strukturreform der Landeskirche

Die bayerische Landeskirche steht vor tiefgreifenden Strukturreformen. Auf vielen Ebenen von den Dekanaten über die Kirchenkreise bis hin zur Landessynode stehen Veränderungen bevor.

Schutzschirm für Einrichtungen in Krisensituationen

Der Vorsitzende des Finanzausschusses, Joachim Pietzcker, stellte finanzielle Überlegungen zur segensreichen diakonischen Arbeit in Bayern in das Zentrum seines Berichts. Das Gesundheits-, Bildungs- und Sozialwesen sei aktuell in einer finanziell schwierigen Lage, auch diakonische Träger in Bayern seien davon betroffen. Hier soll ein Schutzschirm für notleidende Rechtsträger verbreitert werden, die zur Überbrückung einer Krisensituation Hilfe benötigten. Der Finanzausschuss schlägt vor, dem Landeskirchenrat einzuräumen, evangelische Einrichtungen gesicherte Darlehen bis zu einer Gesamtsumme über alle Darlehen von 30 Millionen Euro gewähren zu können. Trotzdem sei die Diakonie nicht aus der strategischen Finanzplanung ausgenommen, auch sie müsse Einsparungen erbringen und zukünftig mit weniger Mitteln aus dem kirchlichen Haushalt planen.

Wirkungsorientierte Steuerung

De La Lanne warb für eine strategische Finanzplanung, denn das bisherige System des prozentualen Sparens könne nicht mehr fortgeführt werden. „Es kann nicht an einzelnen Bereichen noch weiter gespart werden, ohne dass diese in der Erfüllung unmöglich werden“, so de La Lanne. „Deshalb ist es erforderlich, dass Aufgaben wegfallen, auch wenn dies ein schmerzlicher Prozess sein wird.“ Das Einsparprogramm über 189 Millionen Euro wurde der Synode bereits 2022 vorgestellt. Mit der strategischen Finanzplanung werden die Schwerpunktsetzungen künftig im Sinne einer wirkungsorientierten Steuerung weiterentwickelt, die Planung wird in fünf Jahreszeiträumen fortgeschrieben. Erste Vorschläge seitens der Fachabteilungen sind derzeit in Arbeit.

Haushaltsentwurf für 2025

Die weltpolitische und weltwirtschaftliche Situation, die angespannte wirtschaftliche Lage in Deutschland, die Inflation, der Mitgliederrückgang in den Kirchen schlage sich auf die Finanzplanungen der Landeskirche nieder, so Oberkirchenrat Patrick de La Lanne, der den Haushaltsentwurf für 2025 vorstellte. Der Entwurf sieht für 2025 Erträge in Höhe von 971,0 Millionen Euro vor, davon sind 770 Millionen Euro Kirchensteuern. Den Erträgen stehen Aufwendungen von 954,8 Millionen Euro gegenüber. Der Haushaltsplan sieht somit einen Jahresüberschuss von 13,2 Millionen Euro vor.

Jetzt mutige Entscheidungen treffen

Der bayerische Landesbischof Christian Kopp hat in seinem Bericht vor der Landessynode in Amberg am Montag zu weitreichenden Entscheidungen ermuntert. "2025 ist in unserer Kirche ein Jahr der Entscheidungen“, sagte Kopp vor den mehr als 100 Kirchenparlamentarierinnen und -parlamentariern. "Diese Kirche wird 2040 eine andere sein“, die Mitgliederzahl werde sich in den kommenden 15 Jahren halbieren: "Wir müssen diese andere Kirche jetzt in den Blick nehmen und jetzt mutige Entscheidungen treffen.“

Der Bischofsbericht als PDF

Landesbischof zu Missbrauch

Der evangelische Landesbischof Christian Kopp begrüßt eine Petition an den Landtag zur Einrichtung einer Unabhängigen Bayerischen Aufarbeitungskommission und eines Landesbeauftragten gegen Gewalt in Institutionen. Er spüre in Gesprächen mit Gewalt- und Missbrauchsbetroffenen "immer wieder, wie schwer es ihnen fällt, mit Verantwortlichen der Institution zu sprechen, in der die Taten geschehen sind“, sagte Kopp in seinem Bericht vor der in Amberg tagenden Landessynode. Seit Jahren fordere die Kirche schon, dass ihre Arbeit in diesem Bereich kontrolliert wird und es für diesen "allgemeine staatliche Standards“ gebe.

Der Bischofsbericht als PDF

Tagung mit zukunftsweisender Bedeutung

In seinem Bericht betonte Landesbischof Christian Kopp die zukunftsweisende Bedeutung dieser Synodaltagung. „2025 ist in unserer Kirche ein Jahr der Entscheidungen“, so Kopp. Die Veränderungen kämen schneller und tiefgreifender als gedacht. „Unsere Mitgliederzahl wird sich in den nächsten rund 15 Jahren voraussichtlich halbieren.“ Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich das Kirchenparlament in den kommenden Tagen unter anderem mit einer Verwaltungsreform, einer neuen, strategischen Finanzplanung, einer Strukturreform der Kirchenkreise und einer Verkleinerung der Landessynode.

Bischofsbericht als PDF

Wichtige Arbeitsbereiche

Die kirchlich-diakonische Arbeit in der Region wird aus Sicht des Landesbischofs künftig immer wichtiger werden, ebenso wie das Thema Spiritualität. Und das mutige und entschlossene Eintreten von Christinnen und Christen für soziale demokratische Strukturen und gegen Antisemitismus.

Bischofsbericht als PDF

"Noch lange nicht am Ziel"

Nicht zuletzt ging Christian Kopp auf das Thema sexualisierte Gewalt ein. „Wir sind unterwegs, aber noch lange nicht am Ziel.“ Positiv hob der Landesbischof die intensive Vorbereitung einer Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommission hervor. Und das auf der EKD-Synode beschlossene Maßnahmenpaket mit verbindlichen Standards für alle Landeskirchen. „Das ist ein Meilenstein für betroffene Personen.“

Bischofsbericht als PDF

Morgenandacht Hans-Christoph Oelker

In einer berührenden Morgenandacht erzählte Hans-Christoph Oelker die Architektur der Manchinger Friedenskirche. Das Gebäude gilt als ein außergewöhnliches Werk des Kirchenbauers Olaf Andreas Gulbransson. Es befindet sich am Eingang zu einem 1946 gesprengten Fort der 1875 bis 1883 errichteten Bayerischen Landesfestung Ingolstadt und ist überwiegend aus dessen Trümmersteinen und unter Einbeziehung der ehemaligen Umgrenzungsmauern des Forts errichtet worden. Oelker gewährte den Synodalen Einblicke in die Verkündigung.

Vereinbarung über volle Kirchengemeinschaft zwischen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und The Episcopal Church.

Im Dokument „Sharing the Gifts of Communion“, dem so genannten Augsburg Agreement, treten die bayerische Landeskirche und The Episcopal Church (TEC) in eine volle Kirchengemeinschaft ein, die auf einer langen ökumenischen Partnerschaft basiert. Dies ermöglicht die gegenseitige Anerkennung von Amtsträger:innen, Sakramenten und Liturgien. Die Kirchen verpflichten sich zur gemeinsamen Mission, Zusammenarbeit und gegenseitigen Unterstützung. Ziel ist es, die Einheit der Kirche Christi sichtbar zu machen, während jede Kirche ihre Autonomie bewahrt. Die Vereinbarung betont die gemeinsame Verkündigung des Evangeliums und die Förderung von Einheit und Vielfalt in Glauben und Praxis. Zahlreiche Gäste der TEC verfolgten die Einbringung.

Synode muss den Wandel gestalten

Die Evangelische Landeskirche in Bayern steht vor großen Umbrüchen. Die Präsidentin der Landessynode Annekathrin Preidel stimmte die Mitglieder bei der Eröffnung der Synodaltagung in Amberg auf eine große Transformation ein und rief sie dazu auf, den Wandel aktiv zu gestalten: „Transformation bedeutet, sich nicht mehr an Pfründen, Besitzständen oder alten Zöpfen festzuhalten, sondern den Mut zu haben, diese mit Bedacht in Frage zu stellen und gegebenenfalls loszulassen.“ Die Kirche müsse sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren und Gerechtigkeit, Nächstenliebe und Hoffnung in den Mittelpunkt rücken.

Synodalpräsidentin Preidel erinnerte an das „gescheiterte Besetzungsverfahren“ für die Stelle des Regionalbischofs im Kirchenkreis Bayreuth im Sommer. Die Unruhe habe Aktivierungsenergie freigesetzt. Jetzt gehe es darum, „dass Frauen in Leitungspositionen der ELKB – und hier in besonderer Weise im Landeskirchenrat – präsenter werden – so wie es auf der Mittleren Ebene bereits sind“. Die Frage sei auch Thema bei der Tagung, denn der Synode liegt ein Kirchengesetz zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und der Geschlechtergerechtigkeit bei der Wahl von Oberkirchenräten und Oberkirchenrätinnen zur Abstimmung vor.

Video Axel Mölkner-Kappl

Eröffnungsrede von Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel

Mehr Frauen in Führung, der Umgang mit sexualisierter Gewalt, die Kirchenkreisreform, die Verkleinerung der Synode und natürlich der Haushalt: In ihrer Eröffnungsrede stimmte Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel die Kirchenparlamentarier auf wichtige Entscheidungen ein. „Was wir heute schaffen müssen, ist etwas grundlegend Neues und tiefgreifend Radikales: Transformation“, so Preidel. Bei allen pragmatischen Überlegungen und strukturellen Veränderungen dürfe die Synode eine Frage aber nicht aus den Augen verlieren: Wo ist Gott bei all unseren Entscheidungen und Diskussionen? „Es ist unsere Verantwortung, in diesen Prozessen nicht nur kluge, sondern auch geistliche Entscheidungen zu treffen.“

Die Eröffnungsrede als PDF

Spenden für Opfer der Flutkatastrophe

In jedem Eröffnungsgottesdienst sammelt die Landessynode die Kollekte für ein oder zwei Projekte, deren Arbeit Mitgliedern der Synode besonders am Herzen liegt. Diesmal bat die Synode um Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe im benachbarten Tschechien und für die Gemeinde der Böhmischen Brüder in Vsetin. Die Partnerschaft des ehemaligen Dekanats Sulzbach-Rosenberg mit Ostmähren besteht seit 1994 und lebt seither von jährlichen Besuchen, Jugendbegegnungen und Hilfsprojekten. So konnte das Freizeitenheim „Sola gratia“ der Gemeinde renoviert und unterhalten und einige Projekte unterstützt oder ermöglicht werden. Von der Hochwasserlage im September war die Gemeinde auch betroffen.

Sie wollen auch spenden? Dann können Sie ihre Kollekte an diese Kontoverbindung überweisen:
Evang. Luth. Dekanatsbezirk Sulzbach-Rosenberg
DE22 5206 0410 0201 6079 01 Evangelische Bank
Stichwort: Ostmähren

Predigt von Regionalbischof Thomas Prieto Peral

Mit der Schilderung der viel zu frühen Geburt seiner Zwillinge beginnt die Predigt von Regionalbischof Thomas Prieto Peral zur Eröffnung der Herbstsynode 2024. Inmitten von Angst, Schmerz und einer scheinbar traumlosen Welt gaben die Segensworte der Klinikseelsorgerin Hoffnung: „Diese Kinder sind ein Traum Gottes, so wie jedes Kind. Sie sind Gottes Traum, dass seine Liebe auf dieser Welt lebendig wird. Träumt mit Gott von euren Kindern.“

Die Predigt als PDF

Gottes Traum

Die Predigt zeigte, dass Träume eine Antwort auf Angst und Resignation sind. Träume sind nicht bloße Fantasien, Träume durchbrechen den Hass und schaffen Raum für Mitgefühl und Frieden. „Was sonst könnte die Spur zum Frieden legen, als das Mitgefühl für die Trauer der anderen?“ Beispielhaft dafür berichtete der Regionalbioschof von der Freundschaft zweier Väter, die im Nahostkonflikt ihre Töchter verloren haben. Ihr Mut, Frieden statt Hass zu wählen, sei ein Zeugnis für Gottes Traum in dieser Welt.

Die Predigt als PDF

Zum Nachdenken und Handeln inspiriert

Thomas Prieto Peral endet in einem hoffnungsvollen Ton, der zum Nachdenken und Handeln inspiriert: "Gottes Traum von einem Leben ohne Angst trägt selbst durch den Tod hindurch."

Die Predigt als PDF

Eröffnungsgottesdienst in der Paulanerkirche

Mit dem Gottesdienst in der Amberger Paulanerkirche begann gestern die Herbsttagung der Landessynode. Da der Gottesdienst nicht im Livestream übertragen wird, hier eine Zusammenfassung.

Video von Axel Mölkner-Kappl

Die Herbsttagung hat begonnen

Schwerpunkte während der Tagung der Landessynode sind die Verabschiedung des Haushalts 2025 und zukunftsweisende Vorlagen für den Transformationsprozess der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.