Frühjahrstagung der Landessynode

Ein Applaus für das Präsidium

Auch das Präsidium erhielt von den Synodalen (v. li nach re: Pia Heutling, Vizepräsident Hans Stiegler, Präsidentin Annekathrin Preidel und Cornelia Blendinger, nict im Bild: Vizepräsident Walter Schnell) für seinen Einsatz langanhaltenden Applaus.

Ein Dank zum Ende der Tagung

„Es war nicht nur die 150. Synodaltagung, es war eine historische Synode, bei der wir einen neuen Landesbischof gewählt haben.“ Auch die weltweite Kirche sei hier sichtbar geworden. Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel bedankte sich bei allen, die zum Gelingen dieser Tagung beigetragen haben, insbesondere beim Synodalbüro (im Bild: Michael Bauer), das die Tagung von Anfang bis Ende geplant und organisiert hatte.

"Er sah Unerhörtes und wurde nicht gehört"

Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel und Regionalbischof Christian Kopp berichteten von der Gedenkfeier am 10. Februar 2023 auf dem Nordfriedhof München.

Erinnerung an einen mutigen Mann

Mit einer Andacht erinnerte die Synode zum Abschluss ihrer Tagung an den 75. Todestag von Wilhelm Freiherr von Pechmann.

Ein herzliches Dankeschön

Zwei Mitglieder des Landeskirchenrats, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Oberkirchenrat Hans-Peter Hübner, waren zum letzten Mal bei der Landessynode. Mit einer „Wegzehrung“ bedankte sich Präsidentin Annekathrin Preidel im Namen der Landessynode für die lange, gute Begleitung.

"Eine Sternstunde"

Nach zahlreichen leidenschaftlichen Wortmeldungen wurde das Positionspapier einstimmig angenommen. „Eine Sternstunde in meinem Leben“, freute sich Christina Flauder.

Das Positionspapier als PDF

"Es geht um Nuancen"

Sehr persönlich sprachen sich die Synodalen zu dem Gehörten aus. Der Vorsitzende des Grundfragenausschusses, Christian Albrecht, wies auf den „millimeterfeinen Grat“ hin, der Befürworter und Gegner inhaltlich trenne. Aber es gehe darum, ob und wie weit der Mensch in sein Lebensende eingreifen könne. Deswegen werde so leidenschaftlich diskutiert. „Niemand macht es sich hier leicht. Keiner schenkt sich selbst etwas und den anderen. Es geht um Konsequenzen daraus, und diese sind aus guten Gründen leidenschaftlich umstritten. Es geht letzten Endes um Demut gegenüber Personen, die am Ende sind und die am Ende keine Hoffnung mehr haben als dass wir sie am Ende ihres Lebens nicht im Stich lassen.“ Bernhardt Offenberger erinnerte daran, wie wichtig es sei, dass über dieses Thema gesprochen werde, denn es betreffe viele Menschen. Sie müssten sich für ihre Gedanken an Suizid nicht schämen – deswegen sei der Denkraum „assistierter Suizid“ so wichtig.

Bitten an die Politik

Mit diesen Grundannahmen verbindet das Papier eine Reihe von Bitten an den Staat. So forderten sie ein umfassendes Suizidpräventionsgesetzes, das alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens berücksichtigt, und eine Stärkung und flächendeckende Gewährleistung von Hospizarbeit und Palliativmedizin. Politik müsse klar definieren, „unter welchen Bedingungen und unter Beachtung welcher Vorgaben Angebote zur Beratung Suizidwilliger und erst recht zur Durchführung der Assistenz beim Suizid zulässig sind: Dabei dürfe die Assistenz zum Suizid „niemals zur Normalität des Umgangs mit schwerwiegenden Lebensproblemen und nie zur Normalität geschäftsmäßiger Anbieter werden“. Assistierter Suizid dürfe kein Einfallstor für die Legalisierung der Tötung auf Verlangen werden.

Das Positionspapier als PDF

Kein Mensch darf allein gelassen werden

Christina Flauder und Sandra Schuhmann legten der Landessynode ein Positionspapier zum Thema "Assistierter Suizid" mit Empfehlungen an die Politik vor. Erarbeitet wurde es vom synodalen Unterausschuss „Ethik in Medizin und Biotechnik“. In dem Positionspapier werden sowohl der Schutz des Lebens als auch der Schutz auf Selbstbestimmung jedes Lebens gewürdigt. Beide dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. Es sei sicherzustellen, dass Menschen, die Assistenz zum Suizid suchten, dies tatsächlich in freier, selbstbestimmter Entscheidung wollten und nicht aufgrund von Einflüssen, die ihre Selbstbestimmung einschränkten und sie zum Suizid drängten.

Kein Mensch, – erst recht in einer Situation des Nachdenkens über den Suizid - dürfe im Stich gelassen werden, heißt es in dem Papier. Bei allem Schutz der Selbstbestimmung dürften die traumatisierenden Folgen für andere nicht vergessen werden. „Suizid beendet nicht allein das Leben des unmittelbar Betroffenen, sondern auch das Leben mit ihm. Suizid ist ein gravierender Bruch in der Existenz derer, die zurückbleiben.“ Es diene dem Schutz des Lebens und der Selbstbestimmung, die Möglichkeit einer Assistenz zum Suizid auf extreme Grenzfälle (z.B. aufgrund unerträglicher, tödlicher oder schwerster chronischer Erkrankung) zu beschränken.

Das Position als PDF

Glückliche Gesichter

“Wir haben heute eine Vernetzung gefeiert und dass wir Hoffnung, Frieden und Gerechtigkeit von unserem Herrn Jesus Christus weit und breit verkündigen“, freute sich die brasilianische Kirchenpräsidentin Genz. Er danke Gott „für diese wunderbaren Momente, die angefüllt waren mit Freude, Traurigkeit und Begegnungen“, so Rolando Ortez. Hier seien Entscheidungen von höchster Wichtigkeit getroffen worden. „Denn sie versprechen uns eine verheißungsvolle Zukunft und ermöglichen es uns schon jetzt, starke Schritte zu gehen.“ "Ich bin überglücklich über das, was jetzt passiert ist“, freute sich der tansanische Bischof Fredrick Shoo. „Das ist ein Zeichen, dass wir zusammengehören als eine Kirche Gottes weltweit. Möge Gott uns den Mut geben, wirklich auf Augenhöhe miteinander zu sprechen.“ Im Bild: Lateinamerikareferentin Kerstin Schönleben, Gabriele Hoerschelmann, Fredrick Shoo, Rolando Ortez, Silvia Genz, Landesbischof Hienrich Bedford-Strohm, Oberkirchenrat Michael Martin.

Unterzeichnung der Verträge

Mit Gejauchze und mit schwungvollen Rhythmen wurde die Unterzeichnung der drei Partnerschaftsverträge eingeleitet: Der Partnerschaftsvertag mit der Gemeinschaft der lutherischen Kirchen in Zentralamerika (CILCA), der Dreiervertrag zwischen der ELKB, den CILCA und der der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Brasilien, sowie der Vertrag mit der mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania. Unter Trommelwirbel und Klatschen unterzeichneten die Bischöfe Heinrich Bedford-Strohm und Fredrick Shoo (Tansania, im Vordergrund) sowie Kirchenpräsidentin Silvia Beatrice Genz (Brasilien) und Kirchenpräsident Rolando Antonio Ortez Martinez (CILCA, im Hintergrund).

Eine klare Weichenstellung

Am letzten Sitzungstag beschließen die Synodalen die Gesetzesvorlagen. Demnach dürfen nun nichtkirchliche Berufsgruppen viel flexibler auf theologische und theologisch-pädagogischen Stellen in Kirchengemeinden und Dekannatsbezirken eingesetzt werden. Auch die Rummelsberger Diakoninnen und Diakone werden eine neue Organisationsstruktur erhalten. „Ein echtes Zeichen für den Prozess, den wir im Miteinander der Berufsgruppen gehen“, kommentiert ELKB-Personalchef Stefan Reimers die große Zustimmung der Synode. Großen Applaus gibt es bei den einstimmigen Annahmen der Kirchengesetze zu den Partnerschaftsvereinbarungen mit den Partnerkirchen in Tansania und Zentralamerika. Oberkirchenrat Michael Martin bedankt sich für das Zeichen der Solidarität und die sehr deutliche Willensbekundung, gemeinsam weiterzugehen.

"Schwerter zu Pflugscharen"

Mit einer Morgenandacht mit Bischof Dr. Fredrick Shoo und Tanja Keller über die Vision des Propheten Micha zum großen zukünftige Friedensreich starteten die Synodalen in den letzten Sitzungstag. Menschen könnten und müssten dieses Friedensreich nicht machen, aber sie dürften auch Gott bei der Verwirklichung dieses Friedens nicht im Wege stehen, sondern könnten ihm den Weg bereiten, so Keller.

Die Bischofswahl im Film

Eine Zusammenfassung dieses besonderen Tages von Axel Mölkner-Kappl

Bleib bei mir Herr

Mit einem Abendlied klingt dieser so besondere Tag aus.

Unsere Challenges

Mit einer Abendandacht über Herausfoderungen und wie man ihnen begegnet, beschließt Gesine Clotz den Sitzungstag.

Mittelfristige Finanzplanung

Der Finanzreferent der Landeskirche, Patrick de la Lanne, berichtete über die finanzielle Situation der Landeskirche und die mittelfristige Finanzplanung. Bis 2030 plant die Landeskirche, insgesamt 189 Millionen Euro einzusparen – aus Personalmitteln, durch Verkleinerung von Institutionen, Kürzung inhaltlicher Mittel und Reduzierung von Immobilien. Mit der mittelfristigen Finanzplanung sollen diese Einsparungen umgesetzt werden.

Große Zustimmung

Bei der engagierten Aussprache (im Bild Martin Finzel) erhielt der Oberkirchenrat große Zustimmung für die bisher ergriffenen Maßnahmen sowie zahlreiche Vorschläge und Ideen für eine Ausweitung der Bemühungen um Klimaschutz.

Reduzierung des Gebäudebestands

Auch die konsequente Fortschreibung der strategischen Gebäudekonzeptionen auf Dekanats- und Gemeindeebene sei ein ganz wesentlicher Schlüssel auf dem Weg zur Klimaneutralität, so Oberkirchenrat Stefan Blumtritt. „Eine drastische Reduzierung des Gebäudebestands um 50 Prozent des derzeit vorhandenen Bestands ist nicht nur aus Gründen der Gemeindeglieder-, Finanz- und Personalentwicklung geboten, sondern ist auch maßgebliche Stellschraube und Grundvoraussetzung zur Herstellung von Klimaneutralität, da auf Gebäude 89 Prozent der CO2-Emissionen entfallen.“

Die Landeskirche halte weiter am Ziel fest, bis 2035 90 Prozent Klimaneutralität zu erreichen, und bis 2045 100 Prozent, so der Oberkirchenrat. „Aber das sind Ziele und Prognosen, die von so vielen Faktoren abhängig sind, dass zuverlässige Vorhersagen nicht möglich sind, aber uns von unserem Ziel nicht abbringen werden.“

Den Zwischenbericht nachlesen

Klimaschutz muss in die Köpfe

Klimaschutz sei keine kirchenleitende Maßnahme, betonte Oberkirchenrat Stefan Blumtritt in seinem Bericht zum Stand des Klimaschutzgesetzes, „sondern eine breite Bewegung, zu der jede und jeder in ihrer und seiner Haltung und ihrem und seinem Handeln beitragen kann und muss, die dann alle ineinandergreifen und die erforderliche Klimaneutralität als Ziel erreichen“. Klimaschutz müsse „automatisch in die Köpfe rein“.
Im Vorgriff und im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung habe Finanzreferent de la Lanne der Synode vorgeschlagen, gemäß dem Modell „Ansparfonds“ einen Klimaschutzfonds zu errichten. Dieser werde aus den ersparten Ausgaben und dem Mehrertrag regelmäßig weiter befüllt werden und könne nach heutiger Planung mit 60 Millionen Umfang im Jahr 2024 starten. Als notwendige Maßnahmen des Klimaschutzfonds nannte Blumtritt: die Sicherung des Umweltmanagements (Grüner Gockel), das einen großen Beitrag zum Klimaschutzgesetz leiste, einen Energiefonds, der sich aus 5 Millionen Energiekostenhilfen und 5 Millionen Investitionen in Energieeinsparmaßnahmen zusammensetzt, das grüne Datenkonto, in das Kirchengemeinden seit Mai 2018 ihre Energieverbrauchsdaten verpflichtend eintragen, sowie Maßnahmen der Pfründestiftung, die Beteiligungen an Photovoltaikanlagen sowie Verträge mit Windkraftanlagen beinhalten.

Den Zwischenbericht nachlesen

Berichte aus den Ausschüssen

Die Berichte der Ausschussvorsitzenden (im Bild der Vorsitzende des Finanzausschusses, Joachim Pietzcker) zeigten wie immer die ganze Breite der Themen, mit denen sich die Landessynode auch zwischen ihren Tagungen beschäftigt: von der intensiven Frage nach Religionsunterricht und Chancengerechtigkeit (Bildung – Erziehung - Jugend) über das Zusammenspiel der verschiedenen kirchlichen Prozesse (Organisationsausschuss), der Organisation eines Studientags zu einer Friedenskonzeption (Ökumene, Mission und Dialog), Mittelfristige Finanzplanung (Finanzausschuss), Geschäftsordnung der Landessynode (Rechtsausschuss); bis hin zu Staatsleistungen und Klimaschutzgesetz (Gesellschaft und Diakonie).

Mündig und gut am öffentlichen Diskurs teilnehmen

Der Synodale Kilian Deyerl bat in der Fragestunde um Informationen zur Rolle der Vertreterinnen und Vertreter der bayerischen Landeskirche im Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks und der Position in der medienpolitischen Debatte um eine Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. "Gerade in Zeiten tiefgreifender Verunsicherung, grassierender Fake-News und abgeschotteter Blasenkommunikation in den sozialen Medien hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk herausragende Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit eines demokratischen Gemeinwesens", so Oberkirchenrat Stefan Blumtritt bei der Beantwortung dieser Frage. Ziel sei es, dass die Bürgerinnen und Bürger mündig und gut am öffentlichen Diskurs teilnähmen und Verantwortung wahrnähmen. Es sei deshalb wichtig, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sowohl in seinem Programmangebot als auch in seinen Strukturen und Prozessen fit und stabil zu machen.

Freude und Respekt vor dem Amt

Bei einer Pressekonferenz stellte sich der frisch gewählte zukünftige Landesbischof den Fragen der Medien: Er freue sich auf eine agile, lebendige Kirche, sehe aber sehr wohl große Herausfordeungen, so Kopp.

Wo findet der Mensch Trost?

"Wir haben in dem, was wir täglich tun, einen unversiegbaren Schatz", so Kopp weiter. "Wir können teilhaben und andere an diesen Schatz heranführen. Vielleicht braucht die Welt in dieser anstrengenden Zeit besonders viel Trost." Sehen Sie hier die Dankesrede im Video.

Es geht nur gemeinsam

Christian Kopp dankte für das große Vertrauen, er dankte den Mitkandidierenden und allen, die die gemeinsamen Tage durchgestanden haben. "Ich glaube, dass wir unfassbar gute Arbeit in ganz Bayern leisten", so Christian Kopp, "an unendlich vielen Orten, im Großen, aber vor allem im Kleinen, in den Dörfern, den Stadtquartieren, in den gesellschaftlichen Netzwerken, in dem Einsatz für Gerechtigkeit und dem Einsatz für die Schwächsten in diesem Bundesland." Kopp weiter: "Kirche ist persönlich, Kirche ist lokal. Dort sind wir stark. In diesen persönlichen Netzwerken brauchen wir Synodale, Ehrenamtliche, Hauptamtliche. LassenSie uns nie nachlassen, Menschen zu begleiten in ihren Nöten und Fragestellungen."

Eine große Verpflichtung

Großes Vertrauen, große Verpflichtung: Christian Kopp nimmt die Wahl an und bedankt sich sehr herzlich. Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel überreicht die Urkunde.

Christian Kopp wird Landesbischof

Christian Kopp ist neuer Landesbischof der ELKB. 56 Synodale stimmten für ChristianKopp, 43 für Nina Lubomierski, 3 Synodale enthielten sich. Wir gratulieren!!

Der neu gewählte Landesbischof bedankte sich bei den Synodalen. „Mit sehr großem Respekt nehme ich die Wahl an und bedanke mich sehr für das Vertrauen, das Sie mir entgegenbringen“. Alle hätten sehr anstrengende Tage hinter sich, so Kopp. Unter lang andauerndem Applaus bedankte er sich bei den anderen drei Kandidatinnen und Kandidaten, Gabriele Hörschelmann, Nina Lubomierski und Klaus Schlicker.

Es wird nocheinmal gewählt

Das Votum der Synodalen ist klar: 35 stimmen dem Vorschlag des Wahlausschusses zu, dass ein neuer Wahltermin im September oder Oktober angesetzt wird. 65 lehnen dies ab. Das bedeutet: Die Synodalen wählen jetzt zwischen Oberkirchenrat Christian Kopp und Dekanin Nina Lubomierski.

Oberkirchenrat Hübner stellt Beschlussvorschlag vor

Ausführlich stellt Oberkirchenrat Prof. Dr. Hübner den Beschlussvorschlag des Wahlvorbereitungsausschusses vor: "Aufgrund der Beratungen in seiner Sitzung vom 29. März 2023 empfiehlt der Wahlvorbereitungsausschuss der Landessynode, wie folgt zu beschließen: 1. Die Landessynode lehnt die Durchführung einer weiteren Wahlhandlung bei der laufenden Synodaltagung ab. 2. Zur Durchführung der Neuwahl des Landesbischofs bzw. der Landesbischöfin wird eine außerordentliche Tagung der Landessynode im September oder Oktober 2023 anberaumt. 3. Gemäß § 10 Abs. 3 des Bischofsgesetzes wird der Wahlvorbereitungsausschuss gebeten, einen neuen Wahlvorschlag entsprechend den Vorschriften der §§ 4 und 5 des Bischofsgesetzes aufzustellen." Die anwesenden 102 Synodalen stimmen nun in geheimer Wahl digital ab.

Zurück auf los?

Wird noch auf dieser Tagung gewählt oder wird noch einmal ein neuer Wahltermin angesetzt? Das interessiert heute die meisten. „Wir stehen an einer Weggabelung“, so Annekathrin Preidel. Oberkirchenrat Prof. Dr. Hans-Peter Hübner erklärte noch einmal, das Verfahren: Sollte noch auf dieser Synode gewählt werden, könne der neue Wahlvorschlag nur aus Regionalbischof Christian Kopp und Dekanin Nina Lubomierski bestehen.
Der Wahlvorbereitungsausschuss sehe hierin ein unauflösliches Dilemma. Beide Kandidat*innen seien hervorragend geeignet, das habe die Wahl ergeben. Nach menschlichem Ermessen sei aber davon auszugehen, dass sich die Patt-Situation weiterfortsetzen könne. „Ein erfolgloser Ausgang der Wahl würde aber nicht nur die Kandidierenden beschädigen, sondern wäre in seiner öffentlichen Auswirkung verheerend. Deswegen empfehle der Wahlvorbereitungsvorschlag, „zurück auf los“ zu gehen.

Diskussionen in den nicht-öffentlichen Fachausschüssen

Heute am Vormittag treffen sich die Synodalen in den Fachausschüssen und diskutieren die Vorlagen, Eingaben und Anträge. Auch wird eine Entscheidung zum weiteren Vorgehen bei der Bischofswahl erwartet.

Gemeinsames Abendessen mit Gästen aus den Partnerkirchen

Bei Erdnuss-Hähnchen-Topf auf afrikanische Art (im Bild) tauschen sich Synodale, Mitglieder des Landeskirchenrats, Referenten aus der Ökumene und Mitarbeitende des Partnerschaftscentrums Mission EineWelt mit den Gästen aus den Partnerkirchen über Themen der weltweiten Kirche aus.

Chancengerechtigkeit – für Vielfalt, Gerechtigkeit und Gemeinschaft

„Wir machen uns auf den Weg zu mehr Vielfalt. Wir, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern,möchte, dass alle miteinander über Vielfalt sprechen“, erläuterte Linn Loher in ihrem Bericht, seit knapp zwei Jahren mit einer halben Stelle für die Chancengerechtigkeit in der bayerischen Landeskirche tätig. „Die Teilhabe und Teilgabe aller in unserer Kirche ist tief in unserer Grundüberzeugung vorhanden. Leider wird dieses Thema manchmal von dringenden Baustellen aus dem Blick gedrängt“, stellte sie fest. Loher mahnte die Synodalen, den Blick wieder freizubekommen für Vielfalt, Gerechtigkeit und Gemeinschaft. Im Frühjahr 2022 wurde der Kompass der Chancengerechtigkeit unter chancengerechtigkeit.org veröffentlicht. Der Kompass lädt durch geschlossene Fragen dazu ein, sich für das Thema Teilhabe und Teilgabe aller Menschen in der Kirche zu sensibilisieren und Ansatzpunkte für kostenlose oder kostengünstige Veränderungen zu mehr Vielfalt anzustoßen. Eine Bitte gab Loher den Synodalen auf den Weg: „Ich lade Sie herzlich ein, den Kompass der Chancengerechtigkeit auszuprobieren, mit in ihre Dekanate und Gemeinden zu nehmen und sich inspirieren zulassen.“

Gemeinsam unterwegs mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania (ELCT) ist seit Jahrzehnten Partner der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB). Wir stellen die ELCT und die Partnerschaft vor. Ein Film von Axel Mölkner-Kappl im Auftrag von Mission EineWelt, Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der Evangelischen Kirche in Bayern. Features, Geschichten und ausführliche Infos zu Tansania und seine lutherische Kirche finden Sie auch im neuen Themenheft "Gemeinsam unterwegs" von Mission EineWelt.

„Die intensivste Partnerschaft, die die bayerische Landeskirche pflegt“

Seit mehr als 60 Jahren sind Christinnen und Christen aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT) partnerschaftlich verbunden. Michael Martin: „Ein wichtiger Impuls aus der Partnerschaft für uns in Bayern ist die Freude am dynamischen Wachstum der ELCT. Mittlerweile ist die ELCT, nach der Mekane Jesus Kirche in Äthiopien, die zweitgrößte lutherische Kirche weltweit, mit ca. 9 Millionen Mitgliedern – und das Wachstum hält an.“ Auch diese Vereinbarung soll verlängert werden. Zentral für die Partnerschaft sind nach wie vor die Begegnungen, der Fachkräfteaustausch, der gemeinsame Weg auf Zeit, der ein Weg des Miteinanders und der Unterstützung sein kann. Als zusätzliche Aspekte für die nächsten Jahre wurden der gemeinsame Kampf um Klimagerechtigkeit und Umweltschutz aufgenommen.

„Die Vielfalt der Erfahrungen bereichert uns“

Am Thementag brachte Oberkirchenrat Michael Martin weitere Gesetzesvorlagen der weltweiten Ökumene ein. Die Vereinbarung über die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen der Gemeinschaft Lutherischer Kirchen in Zentralamerika (CILCA) und der ELKB soll um weitere fünf Jahre verlängert werden. Mit der Aktualisierung der Vereinbarung werden zentrale Themen herausgestellt, nämlich Klimagerechtigkeit, Gender Justice, Migration, die zunehmende Einschränkung zivilgesellschaftlicher Handlungsspielräume sowie Postkolonialismus, betonte Michael Martin. Auch Menschenrechtsfragen bekommen im Spiegel der Erfahrungen der Geschwister aus den Partnerkirchen ein Gesicht. Michael Martin: „Die Vielfalt der Erfahrungen bereichert unsere Reflexion über die grundsätzliche Verhältnisbestimmung von Evangeliumsverkündigung und zivilgesellschaftlichem Engagement, aber auch unsere Spiritualität.“ Auch der sogenannte „Dreier-Vertrag“ zwischen ELKB, CILCA und der Evangelischen Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB), bei dem Personalentsendungen sowie der theologische Austausch im Zentrum stehen, soll um weitere fünf Jahre verlängert werden. Applaus von Betty Mehrer, Philipp Hildmann, Gianna von Crailsheim und Tanja Keller (v.l.).

Was wir von Christinnen und Christen in Partnerkirchen lernen können

Kirche in Bewegung - was nehmen die Synodalen mit? Schwester Nicole Grochowina fasste die vielfältigen Eindrücke zusammen.

Gute Stimmung

Rückkehr aus den Workshops - der Chor der tansanischen Partnerkirche brachte wieder Schwung in den Nachmittag.

Weiterarbeit in Workshops

Am Nachmittag arbeiteten die Synodalen in verschiedenen Workshops weiter: „Singen mit dem Tansania Kwaya“,„Kirche – Religion – Entwicklungszusammenarbeit“,„Den Riesen wecken“,„Gemeinde fair und nachhaltig“,„Kirche als interkulturelle Lerngemeinschaft“,„Jung in der weltweiten Kirche“,„Gemeinsam in einem Boot“,„Differenzen und Spannungen in kirchlichen Partnerschaften“. Fröhlich erklärte Lucia Herold das System der Workshops und den Weg zu den Räumen.

Bericht aus Singapur

„Warum kommst Du eigentlich zu mir“, hatte ein Matrose einmal Christian Schmidt gefragt, als dieser als evangelischer Pfarrer bei der Seemannsmission in Singapur arbeitete. Er, der weiße Europäer, könne doch so viel anderes machen. „Wenn man da anfängt, über den Glauben zu sprechen – dann hat man ein ganz offenes Ohr.“ Schmidt erzählte von traumatisierten Seeleuten, die von Piraten überfallen worden waren, von Heimweh, der Suche nach einer Orgel in Singapur, von einer Weihnachtsbaumaktion im Hafen und davon, wie sich immer wieder ganz langsam Türen öffneten. Und er schloss mit dem Aufruf: „Liebe Landessynode, jede Stelle, die direkt bei den Menschen ist, ist ihr Geld wert.“ Spontan applaudierten die Synodalen.

Heraus aus der Bubble

„Irgendwann hat man das Gefühl, man muss etwas ganz anderes sehen.“ Um in Bewegung zu kommen und seine „Bubble“ und Komfortzone zu verlassen, ging Joel Broderson mit Mission EineWelt als Freiwilliger nach Papua-Neuguinea. Es habe ihn beeindruckt, wie stark die Jugendlichen dort ihren Glauben zeigten und wie kreativ sie seien – sie hätten ganz viele Lieder geschrieben. Eindrücklich appellierte Broderson an die Synode, sich nachhaltig für den Klimaschutz einzusetzen. Er habe gesehen, wie sehr der Klimawandel das Leben der Menschen in Papua-Neuguinea jetzt schon beeinflusse.

Wir sind nicht nur Gäste

„Gastsein ist nicht falsch", betonte die Pfarrerin. "Ich darf tanzen, singen und trommeln – aber für ein Mitglied der Kirche ist das zu wenig. Gastsein kann auch bedeuten, einen Platz zugewiesen zu bekommen und von Teilhabemöglichkeiten ausgeschlossen zu werden.“ Erst nach ihrer Promotion habe sie sich getraut, sich auf eine Stelle in der ELKB zu bewerben. In der ELKB seien Menschen aus 180 Ländern. Sie könne man nicht nur als Gäste behandeln, sondern als Mitgestalter*innen der Kirche. „Meine Kirche ist schon längst keine monokulturelle Kirche mehr. Wir sind eine Communio von Menschen aus 180 Nationen – das betrifft 400.00 Mitglieder. Wie betrachten wir diese Menschen? Sind wir immer noch im Denkmuster „Wir und die anderen“ oder wollen wir dieses Denkmuster überwinden und sagen: „Die sind Teil dieses Wir.“

Fremdheitserfahrungen in Bayern

Als Wanderin zwischen den Welten stellte Sr. Nicole Grochowina Dr. Aguswati Hildebrand-Rambe vor. Die gebürtige Indonesierin, die zusammen mit ihrem Mann die ELKB-Fachstelle für interkulturelle Öffnung und die Arbeit mit evangelischen Gemeinden unterschiedlicher Sprache und Herkunft aufgebaut hat, ist immer unterwegs zwischen Deutschland und Indonesien und zwischen unterschiedlichsten interkulturellen Gemeinden. Sie wisse nicht nur auf kognitiver Ebene, was es bedeute, in der Fremde Heimat zu suchen und in Deutschland Fremdheitserfahrungen zu machen – wie so viele der Kirchenmitglieder mit Migrationshintergrund. In einem Land zu Gast zu sein, sei eine sehr ambivalente Erfahrung, so Hildebrand-Rambe. Das habe sie erlebt, als sie versuchte, in Deutschland als Pfarrerin Fuß zu fassen. Einbringen konnte sie sich nur in ihrem Status als Gast aus der Ökumene.

Eine Kirche, die über den Tellerrand schaut

Dr. Frederick Shoo war von 1988 bis 1992 Stipendiat bei dem damaligen Missionswerk (heute Mission EineWelt) in Neuendettelsau. Dass in Deutschland so wenige Menschen in den Gottesdienst gehen, sei für ihn ein Schock gewesen. „Das waren fast nur Senioren.“ Beeindruckt sei er von dem partnerschaftlichen Engagement der bayerischen Landeskirche und dem Glauben, zu einer weltweiten Kirche zu gehören, so Shoo.

Ein Blick in die Welt der Partnerschaft

In einer Talkrunde hatte Sr. Nicole Grochowina vier Gäste aus ganz unterschiedlichen Kontexten eingeladen: Pfarrer Christian Schmidt, ehemaliger Pfarrer der Seemannsmission in Singapur, den leitenden Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT), Dr. Fredrick Shoo, ehemaliger Stipendiat der ELKB, die indonesische Theologin, Islamwissenschaftlerin und bayerische Pfarrerin Aguswati Hildebrand-Rambe und Joel Brodersen, der als internationaler evangelischer Freiwilliger in Papua-Neuguinea war.

Den Blick der anderen einüben

Genz ermahnte dazu, die nordzentrische Logik in Theologie und Bibelauslegung zu verlernen und die Bibel aus dem Blickwinkel der am Rande Stehenden und Vernachlässigten zu durchdenken.

In der langen anschließenden Aussprache fragten die Synodalen nach der Situation der brasilianischen Kirche nach der Wahl und nach deren Ergehen während Corona. Sie erkundigten sich nach der Arbeit der Kirche mit indigenen Bevölkerungsgruppen und drückten ihre Dankbarkeit für die Partnerschaft mit langanhaltendem, stehendem Applaus aus.

Dialog auf Augenhöhe

Kolonialität sei sowohl im Süden als auch im Norden vorhanden, auch in den Kirchen, so Genz. Im Denken und in der Lebensweise der meisten Menschen sei die Vorstellung noch sehr präsent, dass das, was aus dem Norden stammt, überlegen sei. Zeichen des Wandels erkenne sie dort, wo man den Dialog auf Augenhöhe suche, „ohne dabei die unterschiedlichen Realitäten und die Komplexität der Prozesse dieses Dialogs zu vergessen“ und wo man in Partnerschaften kontextbezogen über die Bibel spreche, sich über den Glauben austausche und bereit sei zum Dialog und dazu, voneinander zu lernen, selbst wenn Konflikte und Spannungen entstünden.

Das Impulsreferat nachlesen

„Was bedeutet Partnerschaft zwischen Kirchen aus heutiger postkolonialer Perspektive?“

„Einen anderen Grund kann niemand legen“ – mit einem Vers aus dem 1. Korintherbrief begrüßte Kirchenpräsidentin Pfarrerin Silvia Beatrice Genz von der IECLB ( Igreja Evangélica de Confissão Luterana no Brasil // Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses) die Synodalen. Über 700.000 Mitglieder gehören dieser Kirche an, die meisten davon leben im Süden Brasiliens. Genz erinnerte an das Jubiläum, das ihre Kirche 2024 feiert, und an die Anfänge ihrer Kirche 1824: eine Auswandererkirche ohne öffentliche Versammlungsräume, mit nur wenigen Pfarrerinnen und Pfarrern. Damals hätten Laien die Gottesdienste gehalten und Kinder unterrichtet – auf deutsch, das die Sprache der Kirche war, bis es im Zweiten Weltkrieg verboten wurde.

Das Impulsreferat nachlesen

Thementag #inbewegung

Sr. Nicole Grochowina und Gabriele Hoerschelmann (im Bild) leiteten in den Thementag #inbewegung ein. Zunächst bestimmten die Synodalen anhand von Fragen ihren eigenen Standpunkt: Was bedeutet es für sie, in Bewegung zu sein? Wie halten sie es mit dem lokalen Essen? Die Synodalen zeigten sich hier sehr offen und experimentierfreudig.

Fröhlicher Gesang

Sergio Rios Carillo (aus der Lutherischen Kirche in Nicaragua „Glaube und Hoffnung“, ILFE, Partnerkirche der ELKB) und Tamara Goita Draege umrahmten die Andacht musikalisch mit geistlichen Liedern aus ihrer Heimat).

Kirche ohne Mauern und Barrieren

Der Thementag #inbewegung der Landesynode begann mit einer Andacht des Präsidenten der CILCA (Gemeinschaft der Lutherischen Kirchen in Zentralamerika), Pfarrer Rolando Ortez (übersetzt von Kerstin Schönleben, Lateinamerikareferentin von Mission EineWelt). Er erinnerte daran, dass die Berufung der Kirche darin bestehe, zu evangelisieren. Es beinhalte, aus der Komfortzone herauszukommen, sich zu bewegen und sich schmutzig zu machen. In Zentralamerika bedeute das, einen weiten Weg zurückzulegen, um in die Gemeinde zu gelangen, einen Fluss zu überqueren oder in ein von Jugendbanden dominiertes Gebiet zu gehen. Als Kirche in Bewegung könne man nicht verneinen, dass es schwierige Situationen wie Kriege, Hunger und Wirbelstürme in der Welt gebe. Die Rolle der Kirche in dieser unruhigen Welt sei, Evangelium zu verkünden, aber auch anzuklagen. Sie müsse auch von dem sprechen, was töte und alle Arten von Hass schüre. Sie müsse über das sprechen, was im Argen liege. Die Kirche müsse prophetisch ihre Stimme erheben: mit der frohen Botschaft des Heils, aber sie müsse auch auf all das hinweisen, was die frohe Botschaft in Gefahr bringe.
Kirche müsse sich erneut fragen: Was bedeutet es für unseren Weg heute mit Jesus, zu den Nationen heute zu gehen und sie zu Jüngerinnen und Jüngern zu machen? Welches neue Gebot würde Jesus den Menschen heute geben. Am ehesten wäre es wohl: „Verbindet Euch miteinander!“ Im realen Leben und im digitalen Raum. „Setzt euch mit der Vielfalt der Menschen in Beziehung: Teilt mit ihnen Schmerzen, Träume und Hoffnungen und Liebe!“ So könnte eine Kirche ohne Mauern und Barrieren entstehen.

Nada te turbe

Mit einem Gesang aus Taizé endete ein langer, diskussionsreicher Tag in der Markuskirche. Für die Arbeitskreise ging es danach mit nichtöffentlichen Sitzungen weiter.

Kleine Glockengeschichte

Julian Lademann, Pfarrer in Penzberg, beschloss den öffentlichen Teil des Sitzungstages mit der Abendandacht und einer Besinnung über Glocken. „Glocken sind Kommunikatoren und weisen immer über sich hinaus.“

Zwei Fürther laden zum Kirchentag nach Nürnberg

Der Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Thomas de Maizière, konnte leider nicht sein angekündigtes Grußwort sprechen. Michael Wolf und Stefanie Schardien lasen es stattdessen mit viel Humor und gespickt mit eigenen Kommentaren vor. Alles sei vorbereitet, und das Kirchentagsteam freue sich auf Nürnberg, so der Präsident des Kirchentags. De Maizière bedankte sich für die Mitarbeitenden, die Räume und die finanzielle Unterstützung, die die Landeskirche für das fröhliche Glaubensfest bereitstellt. Zudem beteiligt sie sich mit zwei eigenen Zentren (z.B. Zukunft-Glaube-Kirche). Wolf und Schardien luden auch persönlich und fröhlich zum Kirchentag ein: „Es wäre schön, wenn wir uns dort alle sehen.“

Mehr Flexibilität für den Einsatz nichtkirchlicher Berufsgruppen

Oberkirchenrat Stefan Reimers stellte eine Erprobungsregelung für den Einsatz von nichtkirchlichen Berufsgruppen auf theologische und theologisch-pädagogische Stellen in Kirchengemeinden und Dekanatsbezirke vor. Damit werde die Landessstellenplanung geöffnet für nichtkirchliche Berufsgruppen, dies ermögliche mehr Flexibilität und erhöhe die Qualität.

Eine weitere Vorlage betraf eine Veränderung in der Organisationsstruktur der Rummelsberger Diakoninnen und Diakone. Als eine so wichtige Berufsgruppe und eine der tragenden Säulen, die Kirche und Diakonie verbinden, seien sie für die Personalpolitik sehr wichtig und sollten ganz nah an die landeskirchliche Personalabteilung angebunden werden, so Reimers.

Aussprache zum Bischofsbericht

Ökumene, Umstrukturierungen, sexualisierte Gewalt, Klimaschutz und Friedenspolitik - die Rückfragen zum Bericht des Landesbischofs (im Bild Jan Götz, Kitzingen) waren vielfältig.

Lebhafte Diskussion

Eine rege Aussprache gab es zur Eröffnungsansprache der Synodalpräsidentin und dem Bericht aus dem Landessynodalausschuss. Synodaler Nils Fabian Meissner machte sich für mehr Inklusion bei der Planung der Synodaltagungen stark.

„Mach den Raum deiner Zelte weit“

Das Wegmotiv habe in unserer Zeit an Bedeutung gewonnen, wo führe unser Weg hin, sind wir noch in der Spur dessen, der von sich sagt, „ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“, so Bischof Bertram Meier als Vertreter der Freisinger Bischofskonferenz in seinem Grußwort. Meier: „Für die Ökumene wünsche ich mir, dass wir die Spannung zwischen großer Weite und festen Pflöcken aushalten.“ Vielleicht wäre es eine gute Möglichkeit zum Wachstum, so Bischof Meier, der Wahrheiten der anderen in der Wahrheit der eigenen Kirche Raum zu geben. „Dann würden wir weniger ausgrenzen und einander bereichern. Katholisch heißt ja gemeinsam in die Fülle der Wahrheit hineinwachsen.“

Rede und Antwort

In der Pressekonferenz beantworteten Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel, Vizepräsident Hans Stiegler und Vizepräsident Walter Schnell (im Bild v.l.) die Fragen der Journalistinnen und Journalisten zur Bischofswahl, zur Partnerschaftsarbeit weltweit und zum Umgang der ELKB mit sexualisierter Gewalt.

Notwendige Prozesse und Veränderungen werden angemahnt

Im Anschluss wurden in einem Podiumsgespräch die Themen vertieft unter Mitwirkung zweier Betroffener. Karin Krapp, Betroffene und Mitglied des Beteiligungsforums der EKD (Bildmitte), und Detlev Zander (2.v.l.)  diskutierten mit dem Landesbischof (links) und der Leiterin des landeskirchlichen Präventionsteams, Martina Frohmader (rechts). In der Frage, was es in der ELKB brauche, forderte Zander in der Diskussion mehr Sensibilität sowie eine wirkliche Betroffenenbeteiligung. Krapp betonte, ihr fehle in der ELKB die aktive Aufarbeitung sowie der Wille, auch neue Wege zu gehen. Das betreffe insbesondere die Ausrichtung der Ausbildung, die Aufarbeitung vor Ort, die Transparenz von Anerkennungsleistungen sowie die konkrete Fallbegleitung. Sie appellierte an die ELKB: „Seien Sie Wegbereiter in unserer Gesellschaft.“

"Jetzt ist die Zeit zu handeln"

„Das Thema Aufklärung und Aufarbeitung muss für Sie alle das Topthema werden“, mahnte Detlev Zander, Sprecher des Beteiligungsforums Sexualisierte Gewalt der EKD, vor der Landessynode. Mit dem Beteiligungsforum habe die EKD eine Struktur geschaffen, die gemeinsames Entscheiden ermögliche. Insgesamt acht Betroffene seien in dem Gremiumvertreten, das Bischöfinnen und Kirchenjuristinnen berät. Damit sei in der EKD eine systematische und weitgehende Form der Betroffenenpartizipation verankert worden. Ein solches Beteiligungsforum wünsche sich Zander auch in der Landeskirche. Aufklärung und Aufarbeitung müsse auch in den Landeskirchen und der Ebene der Kirchengemeinde ihre Wirkung entfalten. Einzelne Formen der Einbeziehung seien erfreulich, ersetzten aber nicht eine systematische und verlässliche Form der Kommunikation und Beteiligung. Das Beteiligungsforum auf EKD-Ebene habe keinerlei echte Durchschlagskraft, wenn sich nicht die Landeskirchen auch auf diesen Weg einließen.

Bericht zum Umgang der ELKB mit Sexualisierter Gewalt

Oberkirchenrat Nikolaus Blum berichtete vor der Synode über den aktuellen Stand der Arbeit der Fachstelle und der Anerkennungskommission, der groß angelegten Forum-Studie sowie über die Arbeiten mit den Präventions- und Schulungskonzepten in Kirchengemeinde, Einrichtungen und Werken. Was müsse Kirche tun? Blum führte aus, dass es zunächst darum gehe, sprachfähig zu diesem Thema zu werden. „Wir müssen sexualisierte Gewalt aus der kommunikativen Tabuzone holen.“ Der zweite Punkt sei Prävention. Blum appellierte an die Vertreterinnen in Kirchengemeinden und Dekanatsbezirken, dass weiter Schutzkonzepte erstellt und gelebt und Schulungen durchgeführt werden. Blum: „Und schließlich müssen wir uns als Kirche und als Christen denjenigen zuwenden, die durch sexualisierte Gewalt Leid und Unrecht erfahren haben. Es ist unsere Verpflichtung, Betroffenen wirksame Hilfe zukommen zu lassen, und zwar unabhängig von und über alle juristischen Ansprüche hinaus.“ Eine derzeit zu klärende Frage wäre, in welcher verbindlichen Form betroffene Menschen und externe Expertinnen und Experten an der notwendigen Aufarbeitung beteiligt werden. Blum: „Ein wirksames System der Beteiligung und Unterstützung aufzubauen, das ist im Moment die große Herausforderung, an der wir weiterarbeiten müssen und wollen. Das geht nur in enger und gleichberechtigter Zusammenarbeit mit den Betroffenen.“

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Gemeinsam unterwegs

Weitere Themen des Bischofsberichts waren die Staatsleistungen und die weltweiten Partnerschaften der ELKB. Der Landesbischof begrüßte die internationalen Gäste und erzählte von der Intensität von geschwisterlichen Begegnungen in Partnerkirchen. Es sei vor allem die weltweite ökumenische Gemeinschaft, die es ihm unmöglich machten, den Gebrauch von Waffen prinzipiell für ethisch unmöglich zu erklären, so der Landesbischof. „So sehr mich Gewissensnöte bei dem Gedanken plagen, selbst Menschen zu töten, so wenig kann ich es mit meinem Gewissen vereinbaren, den Schutz durch Waffen kategorisch abzulehnen und damit wehrlose Menschen schutzlos brutaler Gewalt auszuliefern…Gewalt ist immer eine Niederlage. Aber auch die Verweigerung der Unterstützung militärischer Defensivgewalt kann mit schwerer Schuld verbunden sein. So oder so können wir nur leben in der Hoffnung auf Gottes Vergebung.“

Zum Schluss hielt der Landebischof eine kurze Rückschau auf Stationen seines Bischofsamts:Sein Herz sei voller Dankbarkeit. „Dass wir als evangelische Kirche …so viele Menschen haben, die sich mit all ihren Kompetenzen, mit ihrer Zeit, mit viel Liebe für ihre Kirche haupt- und ehrenamtlich engagieren und diese Kirche selbst gestalten, das ist ein riesengroßer Schatz.“ Mit langanhaltendem, stehendem Applaus bedankte sich die Landessynode bei Heinrich Bedford-Strohm.

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"Wir lernen immer wieder dazu"

Einen wichtigen Teil des Berichts nahm das Thema der sexualisierten Gewalt in der Kirche ein. Es rufe immer wieder neu Scham in ihm hervor, wenn er daran denke, „dass wir als Kirche diejenigen, die solche sexualisierte Gewalt im Raum der Kirche erfahren haben, davor nicht schützen konnten“. Die Landeskirche habe die Wichtigkeit dieses Themas erkannt, dennoch komme sie mit ihren Möglichkeiten immer wieder an ihre Grenzen. Selbstverständlich würden zur Ahndung von Verbrechen immer die entsprechenden Taten an die Staatsanwaltschaft weitergegeben. Vom Staat erhoffe er sich Unterstützung hinsichtlich angemessener Anerkennungsleistungen, so der Landesbischof. „Wir brauchen einheitliche gesellschaftliche Standards für einen gerechten Ausgleich. Und dazu brauchen wir dringend eine staatlich eingesetzte Kommission, die die Standards für die ganze Gesellschaft festlegt. Ich sichere schon jetzt für die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern zu, dass wir alles zahlen werden, was diese Kommission an Leistungen festlegt.“

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Finanzielle und personelle Situation

Auch über das neue Finanzkonzept, die mittelfristige Finanzplanung bis 2030, berichtete Heinrich Bedford-Strohm.  Die großen Finanzposten im kirchlichen Haushalt, so der Landesbischof, würden dafür eingesetzt, Personal zu finanzieren, das in den Gemeinden, in Seelsorge, diakonischem Engagement, religiöser Bildung und Kirchenmusik tätig sei. „Wir brauchen nicht weniger davon, sondern mehr!“ Deswegen erhoffe er sich eine neue Nachdenklichkeit in der Gesellschaft über die Rolle der Institution Kirche. „Eine erschreckend hohe Zahl von 48.542 Menschen sind im vergangenen Jahr aus unserer evangelischen Kirche in Bayern ausgetreten.“ Durch weniger Mitglieder und weniger Finanzen würde manches der segensreichen Arbeit der Kirchen nicht mehr möglich sein.

Bei Besuchen von Gemeinden und Dekanaten habe er in den letzten Monaten sowohl Aufbruchsstimmung und Lust an der Veränderung als auch Niedergeschlagenheit erlebt, so der Landesbischof. Das gehe ihm sehr nahe. Als eine „mutige Aktion“ bezeichnete der Landesbischof – als eine von vielen Projekten – die Aktion „Einfach heiraten“. Es sei deutlich geworden, „wie wunderbar es ist, wenn Menschen einfach Gottes Segen für ihre Beziehung erbitten und sich dadurch stärken lassen.“  Eindringlich warb Heinrich Bedford-Strohm für den Besuch des Kirchentags in Nürnberg. "Niemand im protestantischen Bayern ... sollte sich diese Tage in Nürnberg entgehen lassen.“

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Der letzte Bericht vor der Synode

Es war der letzte Bericht des Landesbischofs vor der Synode. Deshalb sprach Heinrich Bedford-Strohm noch einmal Themen an, die ihm besonders wichtig waren. Im Hinblick auf die Bischofswahl am Vortag sagte der Landesbischof, er sei sehr zuversichtlich, „dass wir rasch einen Weg finden, mit der gestern unerwartet entstandenen Situation umzugehen“. Fest steht: Es wird eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger gebe. Wir müssen nur noch etwas mehr Geduld haben als erwartet, bis wir wissen, wer es ist.

Die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten sieben Jahrzehnte, die mit den Stichworten „Individualisierung“ und „Pluralisierung“ beschrieben werden können, seien so grundlegend, so der Landesbischof, „dass auch eine Kirche, die wirklich im Kontakt sein will mit den Menschen und ihren Fragen, sich grundlegend verändern muss.“ Darauf habe der Prozess Profil und Konzentration reagiert. Die Umsetzung der Landesstellenplanung zeige, wie beherzt die Veränderungen angegangen würden. Es sei kein reiner Reduktionsprozess, „sondern ein nachhaltigerGestaltungsprozess, der im Sinne von PuK kirchliche Inhalte und die dafür zur Verfügung stehenden Ressourcen zusammendenkt.“

Der Bericht des Landesbischofs als pdf

Appell für mehr Diskussionsräume im kirchlichen Rahmen

In den drei Sitzungen seit November 2023 hatte sich der Landessynodalausschuss mit der Vorbereitung der Synodaltagung, den Vorlagen, Eingaben und Anträgen beschäftigt. Es wurde viel diskutiert, manchmal auch gestritten und immer um einen gangbaren Weg gerungen, so die Synodale Tanja Keller in ihrem Bericht aus dem Landessynodalausschuss. Keller informierte über eine Begegnung mit der Kirchenleitung des Kirchenkreises Mecklenburg und der Nordkirche, die Diskussion um die Wertpapiertrategie der ELKB oder das Gespräch von Innenminister Herrmann mit Aktiven der „Letzten Generation“, zu dem Landesbischof Bedford-Strohm eingeladen hatte. Kirche sei gebeten, so Keller, auch in anderen Konfliktfeldern Diskussionsräume zur Verfügung zu stellen. Sie appellierte an die Synodalen: „Sorgen wir dafür, dass mehr Diskussionsräume im kirchlichen Rahmen, aber offen für jeden und jede, eröffnet werden, wo jede Stimme gehört und ernst genommen wird und auf Augenhöhe diskutiert wird! Kirche kann damit zeigen, dass wir es ernst nehmen, dass jeder Mensch als geliebtes Geschöpf und Ebenbild Gottes angesehen wird und damit seinen Teil zur Stärkung der Demokratie leistet.“
Der Bericht des Landessynodalausschusses als PDF

„Jetzt ist die Zeit!“

In ihrer Ansprache weitete Preidel den Blick, vom Reformprozess Profil und Konzentration über den Ukraine-Krieg, die Arbeit mit den Partnerkirchen weltweit bis hin zur Weitergabe des Evangeliums. Preidel: „Wir haben es selbst in der Hand, mit welcher Haltung wir Zeugen und Zeuginnen des Evangeliums sind, wie wir als Christen miteinander umgehen und wie das Evangelium durch unser Leben in die Welt durchschimmert, damit die Utopie Gottes Realität wird, eine Utopie, in der Frieden zum Alltag gehört. Nur wer den Himmel auf Erden erträumen kann, wird Alternativen zu den herrschenden Zuständen finden. Deshalb ist jetzt die Zeit, um Gutes für diese Welt zu bewirken, damit sie auch in Zukunft ein Ort ist, an dem unterschiedliche Menschen authentisch von der Hoffnung, vom Vertrauen und von der Sehnsucht reden, die in ihnen ist.“
Die Eröffnungsansprache als PDF

Entscheidungen treffen, Teamgeist zeigen, Veränderungen initiieren

Es verging ein Tag, an dem es der Landessynode nicht gelungen ist, die Weichen für die Zukunft zu stellen, so Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel in ihrer Eröffnungsansprache. "Jetzt ist die Zeit zu gestalten, Entscheidungen zu treffen, Teamgeist zu zeigen, Veränderungen zu initiieren und Versäulungen aufzubrechen. Das können wir nicht nur von den anderen kirchenleitenden Organen verlangen und erwarten", so die Synodalpräsidentin. Preidel dankte den vier Kandidierenden: „Die Frage, wie es in Zeiten zunehmender Individualisierung in einer Gesellschaft gelingt, feine Netzwerke gegenseitiger Unterstützung, kreativer Nächstenliebe und Räume des Zusammenhaltens zu gestalten, das habt ihr uns gezeigt, denn das ist unsere Aufgabe: als Kirche in einer teilnahmsvollen und teilhabenden Gesellschaft mitzuwirken und mitzugestalten, um Gerechtigkeit bemüht, mit der Vision des Schalom, die das Evangelium zum Leuchten bringt.“
Die Eröffnungsansprache als PDF

"Du bist meine Zuflucht"

Fröhlichkeit und Bewegung beim gemeinsamen Singen mit den Partnerkirchen.

"Du bist das Licht der Welt"

Das 200jährige Bestehen der Igreja Evangélica de Confissão Luterana no Brasil // Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses (IECLB) steht unter dem Motto "Ihr seid das Licht der Welt". Kirchenpräsidentin Silvia Beatrice Genz sprach darüber in der Morgenandacht zu den Synodalen und berichtete aus Erfahrungen in Brasilien. „Wie können wir in Brasilien Licht sein? Wie können wir mehr Licht sein im Leben unserer Brüder und Schwestern?"

Ungewohnte Klänge

Einen schwungvollen Beginn des ersten regulären Sitzungstags in der St. Markukirche bescherte ein Chor aus der Partnerkirche in Tansania, der mit fröhlichen Gesängen und Trommeln die Synodalen und ihre Gäste in die richtige Stimmung brachte.

Landessynode kann sich auf keinen neuen Bischof oder neue Bischöfin einigen

Keiner der vier Kandidaten für das Amt des bayerischen Landesbischofs hat heute nach sechs Wahlgängen die erforderliche Mehrheit an Stimmen erzielt. Im letzten Wahlgang entfielen auf Christian Kopp 52 und auf Nina Lubomierski 50 Stimmen. Die erforderliche absolute Mehrheit von 55 Stimmen wurde damit verfehlt.

Die Landessynode wird im Verlauf der nächsten Tage darüber befinden, wie mit diesem Ergebnis umgegangen wird. Eine Möglichkeit wäre, dass noch in Verlauf dieser Tagung ein neuer Wahlvorschlag mit zwei Kandidierenden erstellt und abgestimmt wird.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass der Wahlvorbereitungsausschuss nach dieser Synodaltagung einen neuen Wahlvorschlag aufstellt und die Synode in den kommenden Monaten zur Wahl erneut zusammentritt.

Nach der Mittagspause...

...ging der Krimi weiter. Die intensiven Gespräche unter den Synodalen (im Bild: Paula Tiggemann und Verena Übler) hielten an.

Nach drei Wahlgängen...

...in denen kein Ergebnis herbeigeführt werden konnte, zog Gabriele Hoerschelmann ihre Kandidatur zurück. Sie bedankte sich bei ihren Unterstützerinnen und Unterstützern. Damit waren für den vierten Wahlgang noch aufgestellt: Christian Kopp, Nina Lubomierski und Klaus Schlicker.

Bischofswahl

Die vier Kandidatinnen und Kandidaten Gabriele Hoerschelmann, Christian Kopp, Nina Lubomierski und Klaus Schlicker stellten sich zur Wahl.

Impressionen vom Eröffnungsgottesdienst

Ein Film von Axel Mölkner-Kappl

Besinnliches von Angela Avetisyan & Misha Antonov

Am Vorabend vor der Bischofswahl gab es auch Besinnliches zu hören – Stücke für Klavier und Trompete, gespielt von Angela Avetisyan und Misha Antonov. Die Wahl startet morgen, Montag, nach der Andacht um 9 Uhr mit der Begrüßung durch die Präsidentin und die Einführung zur Wahl.

Seht welch ein Mensch!

Die Frage nach der Wahrheit habe eine Antwort bekommen, die über zwei Jahrtausende bis heute standgehalten habe, standgehalten gegenüber Macht, Krieg, Gewalt, Unrecht, Verzweiflung. „2,3 Milliarden Menschen auf dieser Erde, die sich nach diesem Menschen, auf den Pilatus schaut, >Christinnen und Christen< nennen, sagen: Dieser gepeinigte, gedemütigte und misshandelte Mensch ist nicht als einer der vielen gescheiterten Idealisten der Weltgeschichte gestorben, sondern er hat die Welt verändert. Er hat den Tod überwunden“, so Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. „Nicht mit Härte, Brutalität oder militärischer Macht, sondern indem er Menschen allumfassend liebt, ihnen barmherzig und zärtlich begegnet, eine Wahrheit schenkt, die Menschen nicht knechtet, sondern frei macht. Seht welch ein Mensch!“
Die Predigt des Landesbischofs als PDF

Was ist Wahrheit?

„Was ist Wahrheit? Heißt es, die Christusfrage viel radikaler zu stellen als wir es in der Regel tun, und das bürgerliche Leben und auch das sichere Gehalt hinter sich zu lassen? Oder heißt es das Gegenteil: jedem Menschen und jedem Lebensentwurf einfühlsam, verständig und bestärkend zu begegnen, um bloß nicht falschen Moralismus oder Gesetzlichkeit zu verbreiten? Heißt es, manchmal einfach demütig zu schweigen, angesichts der großen Herausforderungen dieser Welt oder im Gegenteil: noch viel leidenschaftlicher für weltweite Gerechtigkeit und die gleiche Würde aller Menschen einzutreten, gerade im Miteinander unserer Partnerkirchen, Unrecht benennen und bekämpfen?“, so fragte Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in seiner Predigt. „Als Kirche haben wir die Pflicht, einerseits uns immer wieder neu zu fragen, was Wahrheit ist und zugleich unsere Antworten oder vielleicht auch nur unsere Antwortversuche in die Gesellschaft einzubringen! Nicht nur, weil man es von uns erwartet. Sondern vor allem, weil Christus uns gerufen hat, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein“, so der Landesbischof.
Die Predigt des Landesbischofs als PDF

Begleitet vom Motettenchor München

Mit Chorälen aus der Johannespassion, vorgetragen vom Motettenchor München unter der Leitung von Martin Wiedenhofer, startete die musikalische Begleitung.

Feierliche Eröffnung der Synodaltagung

Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Bischofskirche St. Matthäus in München wurde am Sonntagabend die Frühjahrstagung der Landessynode eröffnet. „Was ist Wahrheit?“ - diese Frage stand im Mittelpunkt des Gottesdienstes.

Frühjahrstagung der Landesssynode in München

Vom 26. bis 31. März 2023 kommen die 108 Synodalen in München für ihre Frühjahrstagung zusammen. Am 27. März 2023 wird in St. Matthäus (im Bild) eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für den amtierenden Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm gewählt. In den folgenden Tagen beschäftigen sich die Synodalen mit dem Umgang der Landeskirche mit sexualisierter Gewalt und dem Schwerpunktthema "Weltweite Kirche". Die Kirchenpartnerschaften der ELKB mit Tansania und der Gemeinschaft der Lutherischen Kirchen in Zentralamerika sollen verlängert werden. Zum Thema Assistierter Suizid diskutieren die Synodalen über eine Stellungnahme auf der Grundlage verschiedener Entwürfe.
Vorläufige Tagesordnung für die Frühjahrstagung als PDF