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Hoffnung für die Verstorbenen

In seiner Predigt ging Landesbischof Christian Kopp auf den Ewigkeitssonntag ein: An diesem Tag seien in ganz Bayern Tausende von Lichtern für Verstorbene angezündet worden. "Der Totensonntag ist ein Erinnerungstag. Wir erinnern uns. An unsere Lieben. Die Bekannten. Die Unbekannten. Er ist ein Tag der Traurigkeit. Trauer empfindet jede und jeder von uns sehr unterschiedlich." Trauer brauche Ausdruck. "So zünden wir heute die Lichter an. Für unsere Lieben. Für die, die noch leben. Für die, die uns schon vorausgegangen sind. Und voller Vertrauen, dass unser Gott uns den Weg durch das Leben beleuchtet."

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Segen für das neue Amt

Zwei bekannte Gesichter in neuer Funktion durfte die Landessynode in diesem Gottesdienst begrüßen. Die ehemalige Synodale Kathrin Neeb (3. v. links) wurde als theologische Referentin der Landessynode eingeführt und Marc Meyer (2. v. rechts), ehemaliger Jugendsynodaler, als Leiter des Büros der Landessynode. Beide wurden von Präsidium und Assistentinnen gesegnet.

Unterstützung einer wertvollen Arbeit

In jedem Eröffnungsgottesdienst sammelt die Landessynode die Kollekte für ein oder zwei Projekte, deren Arbeit Mitgliedern der Synode besonders am Herzen liegt. Diesmal bat die Synode um Spenden für die Jugendwerkstätten der Evangelischen Jugendsozialarbeit (EJSA). Wie die FahrRad R18 in München (Bild) betreibt die EJSA im Rahmen der berufsbezogenen Jugendhilfe bayernweit 14 Jugendwerkstätten mit eigener Produktion sowie vier Beratungsstellen o.ä. mit dezentralen Einrichtungen. Ausgehend vom christlichen Menschenbild ist der EJSA das Eintreten für junge Menschen, deren Chancen auf eine würdevolle Teilhabe in der Gesellschaft aufgrund Benachteiligungen verstellt sind, ein besonderes Anliegen – ganz unabhängig von ihrer Herkunft, Religion, Nationalität und Geschlecht.

Sie wollen auch spenden? Dann können Sie ihre Kollekte an diese Kontoverbindung überweisen:

Evang. Jugendsozialarbeit Bayern e.V.
DE15520604100003402010
Evangelische Bank e.G.

Kirche in Bewegung

„Wir sind gemeinsam auf dem Weg und haben uns Großes vorgenommen“, führte Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel in ihrer Ansprache aus. „Und so gilt es, für die Wegroute in die Zukunft Beschlüsse fassen, um die Themen 'Kirchenentwicklung' und 'Ressourcensteuerung' miteinander so in Einklang zu bringen und den Haushalt so zu planen, dass wir auf die veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen angemessen schnell reagieren und zugleich kreative Freiräume für die Gestaltung behalten.“ Kein anderes Projekt habe das kirchenleitende Handeln in den vergangenen sechs Jahren so intensiv geprägt wie der Prozess „Profil und Konzentration“. Preidel: „Wir müssen lernen loszulassen und zu Dingen auch einmal NEIN zu sagen. Denn eines darf nicht passieren: dass wir heute auf Kosten der kommenden Generationen wirtschaften.“
Die Ansprache der Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel als PDF

Ein Kraftort mitten in der Gesellschaft

Kirche existiere in der Nachfolge Jesu nicht für sich selbst, und sie dürfe sich auch nicht nur mit sich selbst beschäftigen: „Es geht um den zuversichtlichen Ernst, für Gerechtigkeit und Würde der Menschen in der Alltäglichkeit zu stehen, sich für diese einzusetzen, diese sichtbar zu machen“, so Preidel. Es gehe darum, die Glaubwürdigkeit Gottes in der Welt und vor den Menschen zu bezeugen und zur Sprache zu bringen, einer Sprache, die die Menschen verstünden. Preidel: „Kirche gibt dem Glauben eine Sprache und ist bei den Menschen, wenn es ihnen die Sprache verschlägt, wenn sie Segen, Hoffnung und Vertrauen brauchen. Kirche gibt dem Glauben eine Sprache, die berührt und die tröstet, die Zuversicht schenkt und Mut. Kirche ist ein zuverlässiger Kraftort mitten in der Gesellschaft.“ Dafür sei die Landeskirche eine Kirche in Bewegung geblieben und beweglicher geworden. Im Bild die Synodalen Nina Lubomierski und Anja Matthalm (v.l.).
Die Ansprache der Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel als PDF

Aus dem Landessynodalausschuss

Der Synodale Klaus Schlicker berichtete über die Arbeit aus dem Landessynodalausschuss in den vergangenen Monaten, von der Nachbereitung der Bischofswahl und den Kirchentag in Nürnberg, über die Arbeitsgruppe Synode 2025 bis hin zur Arbeit an Gesetzen und Vorlagen.
Der Bericht des Landessynodalauschusses als PDF

Kichliche Übernachtungshäuser auf dem Prüfstand

Oberkirchenrat Stefan Blumtritt erklärte das neue Konzept für die kirchlichen Übernachtungs- und Tagungshäuser: In Zukunft werde die Kirche nicht mehr alle Tagungshäuser leisten können. Der Landeskirchenrat habe den Prüfauftrag der Landessynode, die wirtschaftliche Situation der Tagungshäuser zu evaluieren, sehr ernst genommen, einen Kriterienkatalog entwickelt, in dem alle Häuser gleichbehandelt worden seien, und ihn der Synode 2022 vorgestellt. Neben der wirtschaftlichen Situation seien auch beispielsweise die Wahrnehmbarkeit der Ziele, die Bedeutung der Häuser für Landeskirche und Region, die Auslastung und der energetische Sanierungsbedarf erfasst worden. Unter Berücksichtigung all dieser Kriterien habe man beschlossen, fünf Häuser wie bisher zu finanzieren, andere Häuser erhielten weniger Zuschüsse oder gar keine Finanzmittel der Landeskirche mehr. Man sei sich der Verantwortung für die Mitarbeitenden der Häuser bewusst, die nicht mehr weiterfinanziert würden, so der Oberkirchenrat.

Mitgefühl und Bedauern

In der lebhaften Aussprache der Landessynode äußerten die Synodalen (im Bild: Synodale Cornelia Opitz, Rosenheim) ihr Mitgefühl für die Mitarbeitenden sowie Bedauern über den Verlust von Übernachtungshäusern, die zahlreiche Biografien geprägt hätten. Zudem mahnten sie, die wichtigen Inhalte und Veranstaltungen, die an diesen Einrichtungen stattfinden, nicht aufzugeben. Die inhaltlichen Angebote würden weiter finanziert, so Oberkirchenrat Stefan Blumtritt, sie seien aber nicht an bestimmte Orte gebunden.

Aktuelle Herausforderungen in den Kirchengemeinden

Oberkirchenrat Florian Baier, der seit Oktober die Abteilung Gemeinde und Kirchenverfassung leitet, stellte sich den Synodalen vor und streifte aktuelle Herausforderungen seiner Abteilung: Baier appellierte, die Anstrengungen hinsichtlich Klimaschutz zu verstärken. Auch müsse zweitens die Transformation des Immobilienbestandes vorangetrieben werden. Als dritten Schwerpunkt nannte Baier die Modernisierung der Verwaltung. Die Synodalen werden auch über Kirchengesetze aus dem Bereich Gemeinde und Kirchensteuer beraten. Eine Vorlage sieht vor, künftig auf die Erhebung der Kirchengrundsteuer zu verzichten. Eine andere zielt auf Änderungen in der Kirchengemeindeordnung, der Dekanatsbezirksordnung, der Pfarrstellenbesetzungsordnung und dem Kirchenvorstandswahlgesetz.

"Zieht den neuen Menschen an"

Auch in der Morgenandacht am Montagmorgen war das Thema der Veränderung und Erneuerung präsent: „Lasst euch dadurch erneuern, dass Gottes Geist in eurem Verstand wirkt, und zieht den neuen Menschen an wie ein neues Gewand“, zitierten die Synodalen Christine Stradtner und Andrea Ackermann (v.l.) aus dem Epheserbrief. „Wir müssen unser Denken verändern, die alten Denkweisen und Verhaltensweisen des alten Lebens verlernen, die des neuen Lebens erlernen“, so Ackermann. Mit dem Ziel, getragen von der Liebe Gottes Gemeinschaft in den Kirchengemeinden aufzubauen und zu erbauen und auch hier in der Synode in den kommenden Tagen das Richtige zu entscheiden.

Bericht des Landesbischofs

In seinem ersten Bericht vor der Landessynode nahm Landesbischof Christian Kopp notwendige Veränderungen der Landeskirche in den Blick. Nicht nur die Kirche müsse sich verändern. Der Wandel erfasse alle Bereiche. Er sei anstrengend und mühsam, aber unvermeidlich. Die sechste Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung habe gezeigt, dass Kirchenmitglieder von ihrer Institution Veränderung erwarteten. „Aus der KMU VI ist ganz klar: Wenn wir uns für die Interessen der Mitglieder interessieren, brauchen wir Reformen. Wir brauchen Profil, und wir brauchen Konzentration. Wir müssen unsere Arbeit an die Bedarfe der Menschen anpassen. Wir müssen hinaus mit der Frage, was hält dich, und was hilft dir. Und wir müssen von uns erzählen und unserem Glauben. Das interessiert Menschen.“

Der Bericht des Landesbischofs als PDF

"Das JETZT zählt"

Als Leitspruch für seine Bischofszeit habe er sich “Das Reich Gottes ist mitten unter Euch“ (Lk 17,21) gewählt, berichtete Kopp. „ Es heißt, dass Gott regiert. Und dass das Jetzt zählt. Und dass das heute ist, jetzt, hier, now.“ Ihm sei es wichtig, „dass wir uns darauf konzentrieren können, unser Jetzt zu gestalten. Jetzt ist Synode. Jetzt ist Begegnung.“ Heute Kirche zu sein, dafür setze er sich ein. „ Für die Menschen heute. Und für die Menschen morgen.“ Er frage sich, so der Landesbischof, ob Kirche und Gemeinden die Zeichen der Zeit ausreichend realisierten: „Wir müssen jetzt handeln, weil sich die Religiosität, weil sich die allgemeinen Rahmenbedingungen dynamisch verändern. Und wir müssen jetzt alle unterstützen, die sehr entschlossen die Neuorientierung gestalten.“ Diese Veränderungen wolle er „schnell, klug, zielgerichtet, strategisch und bis obenhin voll mit Gottvertrauen“ angehen, so der Landesbischof. „Wir wollen mit Freude die Evangelische Kirche in Bayern sein.“

Kommunikation der Kirche solle konsequent von den Bedürfnissen der Mitglieder her gedacht werden, so der Landesbischof. Dafür nannte er als Beispiel das bunte Haus in Miesbach.

Der Bericht des Landesbischofs als PDF

"Vertrauen in Gott wirkt"

Spätestens seit der Zukunftskonferenz in Tutzing sei sich die Kirchenleitung einig, wie zentral für die Kirche die Spiritualität sei, so der Landesbischof. „Das Vertrauen in Gott wirkt. Es ist die Quelle für Kraft, Phantasie und Kreativität. Die Quelle für ein schönes Leben.“ Daraus müsse ein „echter Schwerpunkt“ für die Arbeit werden. „Wir müssen das noch sichtbarer, noch spürbarer, noch fühlbarer machen.“ Er wünsche sich nicht nur kleine Schritte, „sondern dass daraus eine große Bewegung entsteht, die das Ziel hat, noch mehr Räume für Gotteserfahrung zu entdecken und zu eröffnen.“

Der Bericht des Landesbischofs als PDF

Frieden und soziale Gerechtigkeit

Deutliche Worte fand Christian Kopp zu der Situation im Nahen Osten. Der schreckliche Krieg in der Ukraine und der antisemitistische Hass der Hamas hätten das Thema Frieden in diesen Regionen beschädigt. „Es ist zum Weinen.“ Deutsche hätten eine bleibende Verpflichtung zur Solidarität mit Israel und müssten jeder Form des Antisemitismus entgegentreten. "Es ist erschreckend, wie grauenhaft der mörderische Terror der Hamas am 7. Oktober Israelis getötet hat.“ Und auch wenn bis heute Menschen in Geiselhaft gehalten würden, würden viele – auch höchste Staatsämter – die Ereignisse ins Gegenteil verkehren. Kopp beklagte die Menschen, die in Gaza sterben, betonte aber: „Der Grund für diese Eskalation liegt doch einzig und allein bei der Hamas und dem 7. Oktober. Wie kann man das nicht sehen?“

In Deutschland müsse sich die Kirche stark für das soziale Miteinander engagieren. „Die Kirche ist ein Ort, an dem der Diskurs über die freiheitliche Demokratie offengehalten wird.“ Kopp zitierte Heribert Prantl, der ein Fehlen der sozialen Wärme in Deutschland beklagt hatte. Kirche und Diakonie wollten weiterhin ihr Möglichstes tun, um den sozialen Zusammenhalt zu stützen. „Aber wir können finanziell nicht alle Unterstützungsleistungen ausgleichen, die staatlich unterfinanziert sind.“

Der Bericht als PDF

Engagierte Aussprache

Bei der anschließenden Aussprache (im Bild Synodaler Frank Bienk) erhielt der Landesbischof Nachfragen, aber auch viel Zustimmung zu seinem Bericht.

Konsequente und moderne Umstrukturierungspolitik

Die Kirchensteuern gehen zurück, die Versorgungsaufwendungen steigen an, und die Zahl der hauptamtlich Mitarbeitenden werde stark zurückgehen. Vor diesem Hintergrund hat die Landeskirchen eine konsequente und moderne Umstrukturierungspolitik eingeleitet: „So wollen wir unsere Strukturen auf ein Kirchensteueraufkommen auf 770 Millionen Euro pro Jahr bis zum Jahr 2030 ausrichten und bringen ein Sparprogramm in Höhe von 189 Millionen Euro bis 2030 auf den Weg“, erläutert Oberkirchenrat Patrick de La Lanne der Landessynode. Der Haushalt für das kommende Jahr 2024 sieht Erträge von 953,32 Millionen Euro und Aufwendungen von 952,2 Millionen Euro vor und damit ein leicht positives Ergebnis in Höhe von 1 Millionen Euro.

Ein schmerzhafter Prozess

Oberkirchenrat de La Lanne erläuterte einzelne Sparpositionen, die das Sparvolumen von 189 Millionen Euro bis zum Jahr 2030 erbringen. Dabei verwies de La Lanne auf die wichtige Verzahnung der mittelfristigen Finanzplanung mit den inhaltlichen Schwerpunktsetzungen und dem Prozess Profil und Konzentration: „Es geht also auch darum, Aufgaben zu benennen, die wir zukünftig als Kirche nicht mehr wahrnehmen können. Es ist uns völlig klar, dass dies ein schmerzhafter Prozess werden wird. Sollte aber der Trend, dass sich die Kirchensteuereinnahmen weiter verringern, fortsetzen, dann müssen wir über weitere Einsparungen nachdenken.“

Handlungsbedarf bei Klimaschutzmaßnahmen

Mit einem Ansparfonds sollen strategische Maßnahmen finanziell gestaltet werden, die mit den jährlichen Erträgen aus den Kirchensteuern nicht abgedeckt werden können. Der Vorsitzende des Finanzausschusses, Joachim Pietzcker (hier im Bild bei der Einbrinung seines Berichts), sieht vordringlich Handlungsbedarf im Klimaschutz: „Zumindest die Erstbefüllung des Ansparfonds mit 27,8 Millionen Euro, also dem Jahresüberschuss 2022, soll ausschließlich der Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen dienen. Das finden wir eine sehr gute Idee, weil für diesen Zweck mit derzeit 8 Millionen Euro im Haushaltsentwurf 2024 und 2,5 Millionen Euro als Vorfestlegung für den Haushalt 2025 ansonsten viel zu geringe Mittel zur Verfügung stehen. So könnten immerhin Klimaschutzmaßnahmen von 38,3 Millionen Euro finanziert werden, für den Anfang doch ein namhafter Betrag.“

Prüfung als kontinuierlicher Verbesserungsprozess

Der Ausschussvorsitzende Martin Finzel berichtete über die Prüfergebnisse des Rechnungsprüfungsausschusses. Prüfung verstehe sich als Begleitung, als kontinuierlicher Verbesserungsprozess“, so Finzel. Dem Landeskirchenrat und dem Landeskirchenamt werde, so der Beschlussvorschlag, für das Jahr 2022 Entlastung ohne Einschränkungen erteilt. Finzel mahnte jedoch noch offene Punkte an, wie das interne Kontrollsystem oder das noch fehlende Immobilienkonzept.

Finanzielle Herausforderungen

Eine intensive Aussprache schloss sich an, viele Themen wurden dabei gestreift, darunter Drittmittel- und Spendeneinwerbung, Staatsleistungen, Rückstellungen und Kirchensteuerverwaltung. Im Bild der Synodale Bernhard Offenberger.

Herzlichen Glückwunsch!

Daniela Schmid wurde in den Landessynodalausschuss gewählt. In der Zeit zwischen den Synodaltagungen in Frühjahr und Herbst wird die Synode von diesem ständigen Ausschuss vertreten. Er ist eines der vier kirchenleitenden Organe der bayerischen Landeskirche.

Neue Delegierte in die EKD-Synode

Auch sie wurden neu gewählt: Pia Loch (li) wird die ELKB zukünftig in den Synoden der EKD und VELKD vertreten. Als ihre Vertrterin wurde Lucia Herold gewählt.

Spiritualität - „Das innerste Wesen der Kirche“

Ein Impulspapier zur Spiritualität stellte Oberkirchenrat Michael Martin der Synode vor. Dabei gehe es, so Michael Martin, nicht um etwas Zusätzliches, „sondern um den innersten Kern, das innerste Wesen von Kirche“. Das Impulspapier sei nicht als Konzeption, sondern als ein Angebot zu verstehen, Menschen inhaltlich und konzeptionell ins Gespräch zu bringen, so Martin. Davon erhoffe man sich einen Aufbruch der ganzen ELKB.

Das Impulspapier als PDF

"Bleib bei mir Herr"

Mit einem stillen Abendsegen des Synodalen Randolf Herrmann, Weihenzell, endete der zweite Sitzungstag.

Lesung und Beratung von Vorlagen

Nach den nicht-öffentlichen Sitzungen der Ausschüsse wurden am Dienstagnachmittag die Vorlagen – unter anderem der Haushalt 2024 -  behandelt. Im Bild: Christian Albrecht, Vorsitzender des Grundfragenausschusses, verkündet ein Ergebnis der Beratungen seines Ausschusses.

Impulspapier zur Spiritualität beschlossen

Die bayerische Landeskirche wird in Zukunft noch mehr Energie in die Förderung spirituellen Lebens stecken, um noch mehr als bisher eine gute Adresse für Spiritualität zu sein. Das hat die Landessynode mit der Annahme des am Vorabend vorgestellten Impulspapiers zur Spiritualität beschlossen, das von einem Team unter der Leitung von Kirchenrätin Andrea Heussner erarbeitet wurde. Das Impulspapier gibt einen Überblick über die weite spirituelle Landschaft der Kirche in Gemeinden, Einrichtungen und im landesweiten Dienst, die von Gottesdiensten über Kirchenmusik, Kunst und Poesie bis hin zu Hauskreisen, Exerzitien, Taizé-Gebeten und digitalen Angeboten reichen und sich an Menschen aller Atersgruppen richten. Daneben nennt die Arbeitsgruppe Entwicklungsaufgaben für die kommenden Jahre und formuliert tastend Grundannahmen für ein Verständnis von Spiritualität. Anschließend benennt das Impulspapier erste konkrete weiterführende Schritte, stellt Impulsfragen für eine Förderung der Spiritualität vor Ort zur Verfügung und nimmt Bezug auf Entwicklungen im Bereich der Aus- und Fortbildung der Hauptamtlichen.

Das Impulspapier als PDF

Berichte aus den Ausschüssen

Ein wichtiger Programmpunkt auf jeder Synode: Die Vorsitzenden der Ausschüsse (im Bild Sr. Nicole Grochowina für Ökumene, Mission und Dialog) berichten darüber, womit sich ihre Ausschüsse seit der Tagung im Frühjahr beschäftigt haben.

Neue Wege in der Personalentwicklung

In ihrem Bericht aus dem Landeskirchenrat griffen die Oberkirchenräte Stefan Reimers und Michael Martin ein Thema heraus, mit dem sich das Leitungsgremium intensiv beschäftigt hat: die Personalpolitik der Landeskirche. Das betreffe sowohl die Arbeit von Hauptamtlichen als auch die von Ehrenamtlichen. Dabei, so Reimers, seien drei Grundhaltungen leitend: Ehrlichkeit, Offenheit und Vertrauen.

Der Bericht als PDF

Mit Segenskraft in den letzten Sitzungstag

Mit einer Andacht startete die Landesynode in den letzten Sitzungstag. Im Bild der synodale Posaunenchor, der die Andacht musikalisch gestaltete, mit Mitgliedern aus der Landessynode und dem Landeskirchenrat.

Haushalt für 2024 beschlossen

Zahlreiche Abstimmungen standen an, mit eletronischen Geräten, aber auch mit den traditionellen grünen Stimmkarten (im Bild). Der Haushalt für 2024 wurde nun beschlossen. Für den Haushalt 2024 rechnet die bayerische Landeskirche mit Erträgen in Höhe von 953,2 Millionen Euro. Infos zu den geplanten Erträgen und Aufwendungen in der Themenwelt Kirche und Geld: Planung Erträge 2024, Planung Aufwendungen 2024

Situation queerer Menschen in der ELKB

In einer sehr einfühlsamen, ehrlichen und engagierten Diskussion haben die Synodale sich mit der Situation queerer Menschen in der ELKB beschäftigt. Mehrere Eingaben, darunter eine Eingabe der Evangelischen Jugend Bayern (im Bild: EJB-Vorsitzender Malte Scholz), hatten die Landessynode dazu aufgefordert, die Diskriminierung queerer Menschen in Vergangenheit und Gegenwart aufzuarbeiten und Strukturen zu schaffen, um Diskriminierung zu vermeiden.  Die Forderungen reichten von einem Schuldbekenntnis über die Einführung der Trauung für alle bis zu mehr Ressourcen für das Referat Chancengerechtigkeit.

Gemischte Arbeitsgruppe eingesetzt

Die Synode beschloss, eine gemischte Arbeitsgruppe einzusetzen, „die Diskriminierungen queer lebender Personen in der Vergangenheit aufarbeitet, für die Gegenwart analysiert und überlegt, wie sie in Zukunft auf rechtlichen und strukturellen Ebenen zu reduzieren ist.“ Ergebnisse der Arbeitsgruppe werden auf der Herbstsynode 2024 erwartet. Im Bild: die Synodalen Cornelia Meinhard, Stefanie Schardien und Christian Simon

Solidarität mit Israel

Auf der Herbsttagung 2023 in Amberg haben die vier kirchenleitenden Organe der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern ein gemeinsames Wort zur Solidarität mit Israel beschlossen.
Wort der Kirchenleitung zur Solidarität mit Israel als PDF

Bitte um Frieden

Die Situation im Nahe Osten und die Sehnsucht um Frieden brachten die Synodalen Elke Zimmermann, Christa Müller und Klaus Schlicker im Mittagsgebet vor Gott.

"Gib Frieden, Herr, gib Frieden"

Stille, Musik und Gesang prägten die Andacht, die von den Synodalen (im Bild Uwe Lesche, Gerhard Gruner, Paula Tiggemann und Nils Fabian Meißner) mit großer inneren Beteiligung mitgefeiert wurde.

25 Jahre Grundsatzerklärung Christen und Juden

Eine Standortbestimmung 25 Jahre nach der Grundsatzerklärung zum Thema Christen und Juden präsentierte der Landeskirchliche Beauftragte für den christlich-jüdischen Dialog, Axel Töllner. In den Begegnungen mit jüdischen Mitbürgerinen und Mitbürgern erlebe er ein Grundgefühl der Unsicherheit. Der Staat habe es nicht geschafft, sein Sicherheitsversprechen zu halten. Der zunehmende Antisemitismus verstärke in Jüdinnen und Juden das Gefühl, sich auf niemanden verlassen zu können. Der Schock sitze tief. Er sei erschüttert und beschämt, so Töllner, über "das Ausmaß der Dankbarkeit, das wir von Jüdinnen und Juden für jedes noch so kleine Zeichen der Verbundenheit wahrnehmen und hören – in Israel und in Deutschland. Ist das wirklich so wenig selbstverständlich?"

Danach stellte Töllner den Inhalt der Grundsatzerklärung vor und die Fortschritte nach dem Beschluss durch die Synode: Der Verein Begegnung von Christen und Juden, der Synagogen-Gedenkband und der Wilhelm Freiherr von Pechmann-Preis sind nur einige Intiativen davon. Aktuell formiere sich auf Initiative des Landesbischofs eine neue Arbeitsgruppe zum Umgang mit antijüdischen Darstellungen im Bereich der ELKB.

Die ausführliche Standortbestimmung als PDF

Weltweite Community

Die Synodalen Gabriele Hoerschelmann und Sr. Nicole Grochowina berichteten von der Vollversammlung des Lutherischen Weltbunds in Krakau. Gabriele Hoerschelmann: „Ein Leib, ein Geist, eine Hoffnung – in all der Zerbrechlichkeit von menschlichen Gemeinschaften, die wir zurzeit erleben, war es wohltuend sich in einer weltweiten Community zu wissen die so intensiv das Motto beschworen hat trotz aller Unterschiede ein Leib zu sein, von einem Geist beseelt zu sein und darin eine starke Hoffnung auszustrahlen.“
Impressionen und Infos zur Vollversammlung des LWB in Krakau in der Themenwelt Ökumene

Übersicht über die Beschlüsse dieser Tagung

Alle Beschlüsse zu den Gesetzesvorlagen, Eingaben und Anträgen im Überblick. Im Bild die Synodalen Cornelia Meinhard, Stefanie Schardien und Christian Simon bei der Abstimmung.
Beschlüsse der Herbsttagung 2023 als PDF

"Auf Wiedersehen!"

Eine arbeitsame Synode ging zu Ende. Synodalpräsidentin Annekatrin Preidel bedankte sich bei allen Beteiligten. „Der Heilige Geist gibt uns einen Rückenwind, mit dem wir unschlagbar gut nach vorne kommen.“

Der Herr segne Euch!

Es sei eine „historische Synode“ für ihn gewesen, resümierte Landesbischof Christian Kopp. Bei all dem Schweren der vergangenen Zeit sei der Advent, der am kommenden Sonntag beginne, jetzt ganz dringend nötig. Mit dem Segen des Landesbischofs endete die Herbstsynode 2023.