Ein schweres Ringen
Er selbst sei sehr von der Bitte der Regierung überrascht worden, so der Landesbischof. Nun sei aber geklärt, dass die Staatsregierung den Kirchen die Möglichkeit zugestehe, Gottesdienste zu halten. Es gehe lediglich um die Bitte, genau nachzudenken, in welchen Formaten das geschehen solle. Bedford-Strohm betonte, dass die Politik sehr anerkenne, was die Kirchengemeinden in der Vergangenheit in der Gesellschaft geleistet hätten und noch leisteten.
Die Kirchenleitung habe sich entschlossen, keine dringende Empfehlung abzugeben, Präsenzgottesdienste abzusagen. Dort wo Kirchengemeinden überzeugt davon seien, dass es wichtig sei, in Präsenz zu feiern, „werden sie dies in aller Vorsicht tun“. Dort wo sie sich entschieden, den Gottesdienst nicht zu halten, hätten sie auch die Rückendeckung der Kirchenleitung. „Ich weiß, dass das eine Zumutung ist.“ Es sei ihm aber wichtig, hier keine Verordnung von oben abzugeben, „weil die Situationen einfach sehr unterschiedlich sind“.
Die anschließende Diskussion spiegelte das Ringen in den Gemeinden sehr gut wider. Neben dem Dank für den Vertrauensbeweis wurde auch der Respekt vor dem Druck der Verantwortung und der Schwere der Entscheidung vor Ort geäußert.