Impulspapier verabschiedet

"Eine gute Adresse für Spiritualität"

Die bayerische Landeskirche wird in Zukunft noch mehr Energie in die Förderung spirituellen Lebens stecken, um noch mehr als bisher eine gute Adresse für Spiritualität zu sein.

Das betrifft unter anderem regionale und überregionale Angebote sowie die Aus- und Fortbildung der Mitarbeitenden. Das von der Landessynode beschlossene Impulspapier, das von einem Team unter der Leitung von Kirchenrätin Andrea Heussner erarbeitet wurde, sei nicht als Konzeption zu verstehen, so die Verfasserinnen, sondern als Angebot, Menschen inhaltlich und konzeptionell über Spiritualität ins Gespräch zu bringen. Davon erhofft man sich einen Aufbruch der ganzen ELKB. Dabei gehe es, so Oberkirchenrat Michael Martin, der das Papier vor der Synode einbrachte, nicht um etwas Zusätzliches, „sondern um den innersten Kern und das innerste Wesen von Kirche.“

Der geistliche Reichtum in Einrichtungen und Kirchengemeinden sei groß. Allerding stehe vieles davon unverbunden nebeneinander, berichtete Heussner und fragte nach gezielterer Vernetzung. Zunächst gehe es aber darum, mit religiös interessierten Menschen  ins Gespräch zu kommen. Dabei werde man sehen, „wie unglaublich weit das ganze Feld christlicher Spiritualität ist und sein muss. Es gibt viele Wege, das eigene Herz zu öffnen und sich als ganzer Mensch, mit Leib und Seele, auf persönliche Gotteserfahrung einzulassen.“ Deshalb schlage das Papier sowohl einen kommunikativen Prozess in Dekanaten als auch konkret Maßnahmen beispielsweise in der Ausbildung vor.

Ein weites Verständnis von Spiritualität
Das Impulspapier gibt einen Überblick über die weite spirituelle Landschaft der Kirche in Gemeinden, Einrichtungen und im landesweiten Dienst, die von Gottesdiensten über Kirchenmusik, Kunst und Poesie bis hin zu Hauskreisen, Exerzitien, Taizé-Gebeten und digitalen Angeboten reicht und sich an Menschen aller Atersgruppen richtet. Daneben nennt die Arbeitsgruppe Entwicklungsaufgaben für die kommenden Jahre und formuliert tastend Grundannahmen für ein Verständnis von Spiritualität, die in Zukunft in einem breiten Diskussion- und Beteiligungsprozess weiterentwickelt werden soll. Man könne und müsse sich in einer Volkskirche nicht auf ein gemeinsames Verständnis von Spiritualität einigen, so Andrea Heussner, dennoch sei es wichtig, zentrale Facetten zu benennen: „Christliche Spiritualität vertraut darauf, dass Gottes Gegenwart für jeden Menschen zugänglich ist. Sie sucht und eröffnet Räume für diese Erfahrung der Gegenwart Gottes, lebt aus der Rückbindung an Jesus Christus und das biblische Zeugnis. Christliche Spiritualität eröffnet Räume für ein Beziehungsgeschehen, für lebendige Gotteserfahrung, die sich in alle Lebensbereiche auswirkt. Gebet, Selbsterkenntnis, Solidarität und Weltveranwortung gehören zusammen wie das Ein- und Ausatmen.“

Aus- und Fortbildung der Mitarbeitenden
Anschließend benennt das Impulspapier erste konkrete weiterführende Schritte, stellt Impulsfragen für eine Förderung der Spiritualität vor Ort zur Verfügung und nimmt Bezug auf Entwicklungen im Bereich der Aus- und Fortbildung der Hauptamtlichen. Die 6. Kirchenmitgliedschaftsstudie habe gezeigt, dass Kirche dort attraktiv für Menschen sei, wo sie spürten, „dass uns trägt, woran wir glauben und wovon wir reden“, erklärte Sr. Nicole Grochowina, die an dem Papier beteiligt war. Insofern brauche es Haupt- und Ehrenamtliche, „die ihre Gottesbeziehung ins Leben zu bringen vermögen.“

29.11.2023
ELKB/Mölkner-Kapl

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