Heinrich: „Als Präses der EKD-Synode stehe ich für eine hoffnungsvolle, integrierende und pragmatische Kirche, die sich immer wieder neu entdeckt.“
Bild: EKD/Jens Schulze
EKD-Synode
Heinrich ist neue Präses der EKD-Synode
Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat heute in ihrer konstituierenden digitalen Sitzung die Regensburger Studentin Anna-Nicole Heinrich (25) mit großer Mehrheit zur neuen Präses gewählt. Auf Heinrich entfielen 75 von 126 abgegebenen Stimmen. Heinrich ist gleichzeitig Mitglied der bayerischen Landessynode. Mit der Wahl ist sie Nachfolgerin von Irmgard Schwaetzer, die das Amt der Präses seit 2013 ausübte.
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm würdigte die Wahl Heinrichs: „Es ist eine historische Entscheidung, die die EKD-Synode heute getroffen hat, und ein klares Zeichen für die Zukunft: Junge Menschen gestalten Kirche aktiv. Dass das Amt der Synodenpräses von einer ganz starken 79jährigen auf eine ganz starke 25jährige Frau übergeben wird, ist wahrscheinlich einmalig in der Geschichte der Institutionen in Deutschland. Ich kenne Anna-Nicole Heinrich schon seit mehreren Jahren von ihrem kirchlichen Engagement in Bayern und habe sie als Mitglied des Zukunftsteams der EKD als zupackende, engagierte und pragmatische junge Frau erlebt, die mit viel Freude an der gemeinsamen Arbeit maßgeblich zu guten Ergebnissen beigetragen hat. Ich gratuliere ihr von Herzen und freue mich auf die kommenden sechs Monate unserer gemeinsamen Arbeit, bis zur Wahl einer oder eines neuen Ratsvorsitzenden im Herbst.“
Die Präsidentin der bayerischen Landessynode, Annekathrin Preidel: „Die EKD-Synode hat mit der Wahl von Anna-Nicole Heinrich ein starkes Signal für die Gegenwart und für die Zukunft unserer Kirche gesetzt. Anna ist ein Glücksfall für unsere Kirche: hoch engagiert, am Puls der Zeit und am Puls unserer Kirche. Wir dürfen zu Recht stolz darauf sein, dass mit ihr im ersten Wahlgang ein Mitglied unserer Landessynode Präses der EKD-Synode geworden ist. Ich gratuliere Anna-Nicole Heinrich sehr herzlich, freue mich mit ihr und wünsche ihr viel Segen für ihre Arbeit."
Auch Vizepräsident Walter Schnell übermittelt seine Glückwünsche: "Die Wahl von Anna-Nicole Heinrich war für uns auf der einen Seite schön, aber auch sehr überraschend. Sie hat sich in der EKD-Synode hervorragend präsentiert und im Dialog mit einem gesunden Sachverstand und klaren Worten überzeugt. Ich habe Anna als intelligente, verlässliche und zielstrebige junge Frau in der Landessynode erlebt. Sie erkennt die wichtigen Herausforderungen der Kirche und der Zeit. Sie hat Ideen und sich trotz ihrer Jugend schon intensiv mit Zukunftsprozessen auseinandergesetzt. Sie war auch bei der Erarbeitung des EKD-Thesenpapiers beteiligt. Die Synode wollte mit dieser Wahl sicherlich auch ein Zeichen setzen: Verkrustete Strukturen haben in dieser Kirche keinen Platz mehr. Es geht darum, die Kirche zukunftsfähig zu machen."
Synodale Dr. Gabriele Hoerschelmann als Beisitzerin ins Präsidium gewählt
Und noch eine weitere bayerische Synodale ist im EKD-Synodenpräsidium vertreten: Am Nachmittag des 8. Mai wurde auch die Synodale Dr. Gabriele Hoerschelmann, Direktorin des Partnerschaftscentrums Mission EineWelt in Neuendettelsau, als Beisitzerin in das EKD-Präsidium gewählt. Hoerschelmann ist seit 2015 Mitglied der EKD-Synode. "Mein Zuhause ist die weltweite Kirche", so erläuterte Hoerschelmann in ihrer Vorstellung. Sie möchte ihre internationale Lebens- und Berufserfahrung, ihre ökumenischen Netzwerke und Verbindungen sowie den intensiven Kontakt zu den großen ökumenischen Institutionen wie dem Ökumenischen Rat der Kirchen und dem Lutherischen Weltbund in die Arbeit im Präsidium einbringen.
Das neue EKD-Präsidium ist komplett: Präses ist die bayerische Synodale Anna-Nicole Heinrich. Für eine weitere Synodalperiode im Präsidium wurden Vizepräses Elke König aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland sowie Vizepräses Dr. Andreas Lange aus der Lippischen Kirche gewählt. Als weitere Beisitzerinnen neben Hoerschelmann wurden Prof. Dr. Uwe Becker aus der Evangelischen Kirche im Rheinland, Andrea Bleher aus der Evangelischen Landeskirche in Württemberg sowie Marten Siegmund aus der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers gewählt.
Auch in den Ausschüssen sind die bayerischen Vertreterinnen und Vertreter gut vernetzt: Gianna von Crailsheim wurde zur stellvertetenden Vorsitzenden des Ausschusses für Ökumene, Misson und Europa, Jan Götz zum stellvertretenden Vorsitzenden des Arbeitskreises lebendige Kirche gewählt.
Pfarrer Norbert Roth ist 2. Vizepräsident der Generalsynode der VELKD
Auch bei der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands sind bei der Frühjahrstagung erste Personalentscheidungen gefallen. Der hannoversche Jurist Matthias Kannengießer (52) ist neuer Präsident der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Zur 1. Vizepräsidentin wählten die Delegierten der VELKD die Braunschweiger Pröpstin Martina Helmer-Pham Xuan, zum 2. Vizepräsidenten den Münchner Synodalen Pfarrer Norbert Roth. Als Beisitzerinnen gehören Theresa Lange (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens) und Lena Lothring (Evangelische Kirche in Mitteldeutschland) dem Präsidium der Generalsynode an. Das fünfköpfige Präsidium leitet die Generalsynode und ist für die beginnende Synodalperiode von sechs Jahren gewählt.
Bayerische Synodale leiten auch in der Generalsynode die Ausschussarbeit in den Fachausschüssen: Ingrid Kasper ist in dieser Synodalperiode Vorsitzende des Gottesdienstausschusses, Sr. Nicole Grochowina Vorsitzenden des Ökumene-/ Catholica-Ausschusses. Walter Schnell wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden des Finanzausschusses, Iris Göhr zur stellvertretenden Vorsitzenden des Rechtsausschusses gewählt.
11.05.2021
ELKB